FC Lugano: Platzt beim Tessiner Club schon bald die Bombe?

Wie alle anderen Super-League-Klubs ist auch der FC Lugano in die Vorbereitung gestartet. Rund um den Tessiner Club herrscht derzeit aber grosse Nervosität.

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Angelo Renzetti, Präsident des FC Lugano. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim FC Lugano herrscht nach dem Besitzer-Wechsel die grosse Verwirrung.
  • Präsident Angelo Renzetti hat sich mit den neuen Mehrheitsaktionären zerstritten.
  • Der Tessiner Fussballverein könnte vor einer unsicheren Zukunft stehen.

Grosses Durcheinander beim FC Lugano! Präsident Angelo Renzetti hat kürzlich sein Aktienpaket verkauft. Der ausgebildete Architekt besass 60 Prozent der Anteile.

Die neuen Mehrheitsaktionäre des Tessiner Vereins heissen Thyago Rodrigo De Souza und Giammarco Valbusa und kommen aus Italien. 40 Prozent der Aktien hält weiterhin der Russe Leonid Novoselskiy.

FC Lugano
Thyago Rodrigo De Souza sollte neuer Besitzer des FC Lugano werden. - keystone

Offenbar soll die Änderung im Handelsregister bereits vollzogen sein. Heisst: Renzetti ist zwar weiter Präsident, hat aber operativ nichts mehr zu melden.

In der Theorie klingt das alles plausibel. Aber: In der Wirklichkeit herrscht seit dem Besitzer-Wechsel das totale Chaos.

Zahlung von neuen Besitzern bleibt aus

Was ist passiert? Thyago Rodrigo De Souza, italienisch-brasilianischer Doppelbürger, gibt bisher ein gespaltenes Bild ab.

Präsident Renzetti hat von seinem Geld, welches er von den Neo-Besitzern zugute hat, laut eigenen Aussagen noch nichts gesehen.

De Souza hat noch keinen Rappen bezahlt. Offenbar soll bis Mittwoch, 23. Juni eine Zahlungsverpflichtung bestehen.

FC Lugano
Die Spieler des FC Lugano beim Trainingsstart. - keystone

Mit Minderheitsaktionär Novoselskiy hat sich Renzetti schon längst zerstritten. Die Fronten sind verhärtet. Zudem hat der Club noch keine gültige Lizenz.

Rund um den FC Lugano besteht deshalb eine grosse Nervosität. Viele Fans sind unsicher, Angst und Ungewissheit macht sich breit. Spielervermittler machen sich Sorgen um ihre Stars. Platzt im Tessin schon bald die Bombe?

Angelo Renzetti kann die Anhänger kaum besänftigen. «Es ist unmöglich, alle zu beruhigen, vor allem, wenn ich der erste bin, der nicht ruhig ist.» Das sagt der 65-Jährige am Sonntag bei «EcoTV».

«Ich habe ihnen vertraut»

Er habe immer versucht, eine Lösung zu finden, die für alle passt. Aber: «Wenn jemand nicht den Willen hat, das einzuhalten, was er versprochen hat, kann ich nichts dagegen tun. Ich kann da nicht einfach mit einer Waffe reingehen. Ich habe ihnen vertraut.»

Harte Vorwürfe gegen die neue Club-Führung. Renzetti selber scheint sich der Sache schon längst nicht mehr sicher zu sein.

Angelo Renzetti
Angelo Renzetti sorgt sich um seinen Verein. - keystone

«Ich habe mein Vertrauen gegeben, vielleicht hätte ich es nicht tun sollen.» Es tue ihm vor allem für die Spieler, die Mitarbeiter und die Fans leid.

Der Präsident spricht Klartext: «Ich hoffe, dass es sich nicht um einen Betrug handelt.»

Neuer Trainer soll über 1 Million pro Jahr verdienen

Das hofft Renzetti aus gutem Grund. Denn: Die neuen Besitzer haben auf dem Transfermarkt schon mächtig zugeschlagen.

Abdel Braga wird neuer Trainer. Der Brasilianer soll beim FC Lugano unglaubliche 1,5 Millionen Franken pro Saison verdienen.

Demba Ba
Demba Ba wird neu für den FC Lugano auf Torejagd gehen. - Keystone

Zudem wurde Ex-Chelsea-Star Demba Ba verpflichtet. Auch der Torjäger wird die Tessiner einiges kosten.

Klar ist nur: Bis die Zahlungen vorgenommen wurden bleibt die Lage rund um den FC Lugano undurchsichtig und heikel.

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