Friedlicher Revier-Derby und Krawalle bei Drittliga in Deutschland
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Drittligaspiel Uerdingen gegen Rostok ist es zu Krawallen mit Verletzten gekommen.
- Das Derby-Revier zwischen Schalke und Dortmund verlief hingegen weitgehend friedlich.
Schwere Ausschreitungen haben am Samstag das Fussball-Drittligaspiel des KFC Uerdingen gegen den FC Hansa Rostock (2:1) überschattet. Schon vor dem Anpfiff kam es zu einer Schlägerei vor dem Stadion, an der etwa 160 Fans beider Mannschaften beteiligt waren. Nach dem Spiel gerieten die beiden Fanlager am Hauptbahnhof erneut aneinander. Ein 30 Jahre alter Mann stürzte vom Bahnsteig ins Gleisbett und wurde schwer verletzt. Er musste notärztlich behandelt und ins Spital gebracht werden. Lebensgefahr besteht nach Polizeiangaben nicht.
Der Duisburger Hauptbahnhof wurde am Samstagnachmittag komplett abgeriegelt und der Bahnverkehr für rund zwei Stunden eingestellt. Die Gleise elf und zwölf blieben für die Befragung der Zeugen noch bis 20 Uhr gesperrt. Die Bundespolizei forderte zur Unterstützung eine Hundertschaft der Duisburger Polizei an.
Falsch geparkt
Bereits vor dem Spiel war ein Bus mit 80 Rostock-Fans falsch abgebogen und stand zufällig am Eingang für die Krefelder Zuschauer, sagte ein Sprecher der Polizei Duisburg. Die beiden Fan-Gruppen gingen direkt aufeinander los und konnten von der Polizei nur mit dem Einsatz von Reizgas getrennt werden. Dabei wurden mehrere Personen leicht verletzt, teilte die Polizei mit.
Die Beamten leiteten nach den Vorfällen vor dem Spiel Strafverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs gegen alle Beteiligten ein. Da sich 60 Rostock-Fans weigerten, ihre Personalien anzugeben, wurden sie zum Polizeipräsidium gebracht. Rund 300 Rostocker hätten daraufhin aus Solidarität zu den Fans die Schauinsland-Reisen-Arena verlassen. Der KFC Uerdingen trägt in der Saison 2018/19 seine Heimspiele wegen Umbaus des eigenen Stadions in Duisburg aus.
Friedlicher Revier-Derby
Im Vergleich dazu verlief das Revier-Derby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund (1:2) weitgehend friedlich. Unter Vorbehalt sei es «mit einigen Ecken und Kanten ein ruhiges Derby geblieben», sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Samstagabend.
Kleinere Zwischenfälle meldete die Bundespolizei dennoch. Nach dem Spiel sei es zu Provokationen zwischen den Anhängern gekommen. Bei einem Entlastungszug war die Notbremse gezogen worden, was für Verzögerungen sorgte. Wie die Bundespolizei weiter mitteilte, seien drei «Problemfans» festgenommen worden. Mehr als 60'000 Fans sahen das 93. Revierderby in der Fussball-Bundesliga live im Stadion.