Juve-Präsident sieht in Fortnite die grösste Gefahr für den Fussball
Andrea Agnelli, Präsident von Juventus Turin und der Club-Vereinigung ECA will die Entwicklung einer Europa-Super-League vorantreiben. Der Grund: Fortnite.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Uefa spricht schon länger über die Einführung eine Art europäischer Super-Liga.
- Im Kampf um Relevanz bei den Jungen sieht Andrea Agnelli das als Lösung.
- Besonders Angst hat er vor Games wie Fortnite und League of Legends.
Der Fussball soll sich weiterentwickeln, finden die Verbände. Deshalb wird ab der Saison 2021/22 ein neuer Pokalwettbewerb ausgetragen. Die Uefa Europa Conference League soll vom Status her unter der Champions League und der Europa League liegen.
Spitzenduelle bringen mehr Geld
Aber auch auf höherem Level soll sich etwas tun. Andrea Agnelli, Präsident von Juventus Turin und des Verbandes der europäischen Clubs (ECA) will eine Art paneuropäische Super-Liga einführen. Der Gedanke: Spitzenfussball könne nicht überleben, wenn die Vereine sich weiter auf ihre Heimligen konzentrieren müssen.
Warum auch Real Madrid und denn FC Barcelona gegen die zuschauerschwachen Getafe, Alavés und Eibar antreten lassen? Wenn doch Duelle mit PSG und Liverpool viel einträglicher sind.
«Kinder wollen unser System nicht mehr»
«Wenn wir nicht fortschrittlich sind, schützen wir lediglich ein System, dass es nicht mehr braucht. Ein System, das auf nach Ländern aufgeteilten Ligen beruht, das für unsere Kinder nicht mehr interessant sein wird.»
Dies sagte Agnelli kürzlich an einer Konferenz in London. Angst um die Aufmerksamkeit der jungen Generation hat der Juve-Chef wegen Konkurrenz ausserhalb des Sports. Computerspiele wie Fortnite und League of Legends würden sich mit dem Fussball einen harten Kampf liefern.
Viel Kritik für Uefa
Für die Super-Liga-Pläne musste die Uefa und die ECA um Agnelli in der Vergangenheit viel Kritik einstecken. Die Reichen würden noch reicher, argumentiert der europäischen Liga-Interesseverband EPFL. «Wir sind der Meinung, dass nur einige reiche und dominante Clubs von den Vorschlägen profitieren», hiess es in einem Communiqué.
Auch Bayern-Boss Uli Hoeness und Serie-A-Chef Gabriele Gravina sind dagegen. Ebenso wie der CEO der Schweizer Fussball-Liga. «Es soll doch weiterhin der Traum von jedem Club sein können, gegen Real Madrid oder Bayern München zu spielen.» Dies sagte Claudius Schäfer gegenüber dem «Blick».
