Roger Federers Auslosung für die US Open ein gutes Omen?

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An der US-Open-Auslosung ist wenig Positives für Federer dabei. Das war schon einmal so. Damals holte Federer den Titel an den Australian Open 2017.

Roger Federer feiert seinen Sieg über Landsmann Stan Wawrinka an den Australian Open 2017
Roger Federer feiert seinen Sieg über Landsmann Stan Wawrinka an den Australian Open 2017 - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Roger Federer hat eine harte Auslosung für die US Open 2018 erwischt.
  • Schon in der 3. Runde könnte er auf Kyrgios treffen. Im Viertelfinal auf Djokovic.
  • Die Australian Open 2017 gewann er allerdings trotz einer noch schlimmeren Auslosung.

Das letzte Grand Slam des Jahres steht an. Roger Federer (37, ATP 2) geht, anders als noch in Wimbledon, nicht als Favorit ins Turnier. Die Buchmacher sehen bei einem anderen die grössten Chancen auf den Turniersieg: Novak Djokovic (31, ATP 6). Für Federer wäre es der 21. Grand-Slam-Titel und der 99. Turniersieg insgesamt. Nun sorgte die Auslosung von gestern Donnerstag auch nicht gerade dafür, dass sich die Chancen des Maestro auf den ersten US-Open-Titel seit 10 Jahren erhöht hätten. Wenn wir ehrlich sind, hätte es eigentlich nicht viel schlimmer kommen können – wenigstens wurde ihm in Runde 1 nicht Landsmann Wawrinka (33, ATP 101) zugelost.

Zweite Runde: Der Heisssporn aus Frankreich

In der zweiten Runde würde Federer der Papierform nach auf Benoît Paire (29, ATP 55) treffen. Der französische Heisssporn hat bisher zwar jedes der sechs Duelle mit Federer verloren, doch er ist einer jener Spieler, die an einem guten Tag jeden in Bedrängnis bringen können, wenn er denn seine Energie auf den Platz statt auf den Schiedsrichter konzentriert. Es gibt angenehmere Gegner in der 2. Runde.

Dritte Runde: Tiebreakfestival garantiert

Gewinnt der Maestro das Duell mit Paire, trifft er wohl auf Nick Kyrgios (23, ATP 30). Na super. Zwar entschied Federer bisher 2 von 3 Duellen für sich (3 von 4, wenn man den Laver Cup zählt), doch von neun Sätzen, die die beiden gegeneinander ausgetragen haben, gingen deren acht in ein Tiebreak. Während sich Federer einem australischen Aufschlaggewitter stellen muss, wird sich Novak Djokovic z.B. mit Leonardo Mayer (31, ATP 41) oder Richard Gasquet (32, ATP 26) messen, der dieses Jahr an Grand Slams nur einmal nicht in Runde 1 scheiterte. Auslosungen können so unfair sein.

Kann der Schweizer auch diese Hürde überspringen, wartet in Runde vier Hyeon Chung (22, ATP 23). Na super. Chung spielt weniger spektakulär als Kyrgios, aber konstanter. Damit besiegte er unter anderem auch schon Alexander Zverev, Tomas Berdych und Novak Djokovic. Er gewann letztes Jahr die Erstausgabe der Next Gen ATP Finals und stand 2018 im Halbfinal der Australian Open.

Viertelfinal: der Titelfavorit

Übersteht Federer auch diese Knacknuss, wartet im Viertelfinal der wiedererstarkte Novak Djokovic. Na super. Auf den (gemäss Wettbüros) grössten Titelfavoriten bereits schon im Viertelfinal zu treffen ist für eine Nummer 2 der Setzliste so ziemlich das Schlimmste, was passieren kann.

Der Sieger dieser Partie trifft im Halbfinal der Papierform nach auf Alexander Zverev (21, ATP 4) oder Marin Cilic (29, ATP 7). Das ist ideal, denn in dieser Runde kann sich Federer ausruhen. Es ist nämlich unwahrscheinlich, dass Zverev überhaupt den Halbfinal erreicht, kam er an den US Open doch noch nie weiter als die 2. Runde. Und mit Cilic stünde Federer lediglich ein Aufschlagsriese gegenüber, der den Belag liebt und Federer bei seinem Monster-Run zum Titel 2014 wie einen Statisten vom Platz fegte. Und der ihn im Final der Australian Open 2018 in einen Fünfsätzer zwang. Easy.

Final: #Fedal39

Das Beste an dieser Auslosung ist für Federer noch, dass er als Weltnummer 2 erst im Final auf Rafael Nadal (32, ATP 1) treffen kann. Schafft er es dorthin wäre Federer (je nach Turnierverlauf) wohl gar leicht zu favorisieren, ganz ohne Ironie. Die Unterlage liegt ihm besser, Nadal schwächelt gegen Ende der Saison gerne und die letzten fünf (!) Duelle gewann Federer. Es wäre übrigens ihr 39. Duell.

Aber wer weiss. Im Vorfeld der Australian Open 2017 erschraken auch alle ob der Auslosung. Roger Federer liess sich davon jedoch nicht beeindrucken und räumte auf dem Weg zum Titel die Weltnummern 10 (Berdych), 5 (Nishikori), 4 (Wawrinka) und 9 (Nadal) aus dem Weg.

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