Schweizer Nati: Hier kommen die Wunschkandidaten als Nati-Trainer!
Nach dem Abgang von Vladimir Petkovic nach Bordeaux, braucht die Schweizer Nati einen neuen Trainer. Nau.ch präsentiert die Wunschkandidaten der Redaktion.
Das Wichtigste in Kürze
- Vladimir Petkovic ist nicht mehr Nati-Trainer, er geht zu Bordeaux.
- Am 5. September spielt die Schweizer Nati in Basel gegen Italien.
- Der Verband wird in Kürze einen Nachfolger präsentieren.
Nach sieben Jahren endet die Ära von Vladimir Petkovic als Trainer der Schweizer Nati. Der 57-Jährige kehrt dem SFV den Rücken, wechselt nach Frankreich zum Ligue-1-Club Bordeaux.
Jetzt ist der Verband gefordert: Ein Nachfolger muss her! Schon Anfang September stehen die nächsten Länderspiele auf dem Programm. Als kleine Entscheidungshilfe präsentiert Nau seine Wunschliste.
Mischi Wettstein, Fussball-Chefreporter
Marcel Koller (60)
«Mäse» Koller hat als Österreich-Trainer Grosses vollbracht. Doch eigentlich hätte er nach der erfolgreichen Qualifikation für die Euro 2016 seinen Dienst quittieren sollen. Denn: Wenn die Aktie am höchsten steht, sollte man verkaufen.
Beim FC Basel hat Koller gezeigt, dass er auch im grössten Sturm ruhig und cool bleibt. Sein Vorteil: Er wäre sofort verfügbar, eine logische und gute Wahl für die Schweizer Nati.
Urs Fischer (55)
Auch Urs Fischer wäre selbstverständlich eine genauso hervorragende Wahl – mehr «Swissness» geht nicht. Fischer bringt alle Eigenschaften mit für den Job als Nati Trainer. Er hat mehrfach bewiesen, dass er ein richtig guter und erfolgreicher Trainer ist.
Urs Fischer ist kein Blender, sondern ein ehrlicher und authentischer Arbeiter. Zudem drückt er sich so aus, dass es jeder versteht. Es stellt sich die Frage: Verlässt man einen Bundesliga-Club für die Schweizer Nati? Dort wird es brutal schwierig, sich in einer Gruppe mit Italien für die WM in Katar zu qualifizieren.
Pierluigi Tami (59)
Liebäugelt Nati-Direktor Pierluigi Tami vielleicht gar selbst mit dem Job? Oder würde bei einem entsprechenden Angebot sogar Ex-DFB-Trainer Jogi Löw schwach werden? (Auch, wenn er derzeit Pause macht.)
Ein Verband ist oftmals ein konservatives Grüppchen und trifft selten mutige Entscheidungen, die mit einem Risiko verbunden sind. Aber falls doch, verehrter Verband: Ruft doch mal bei René Weiler an! Das wäre eine mutige und auf jeden Fall sehr spannende Wahl. Aber ich zweifle daran, dass die Zeit für Weiler schon reif ist.
Ein anderer Name, welcher bei der Rekrutierungs-Phase berücksichtigt werden sollte, ist Alain Geiger. Als Spieler macht er 112 Länderspiele für die Schweiz, wird viermal Meister und viermal Cupsieger. Als Trainer arbeitet er seit Jahren erfolgreich bei Servette. Zuvor wird er ES Sétif algerischer Meister und Cupsieger.
Eines ist klar: Lange rumeiern geht nicht! Die Schweizer Nati bestreitet schon am 1. September ihr nächstes Länderspiel.
Christoph Böhlen, Stv. Sportchef
Mein Wunsch-Trainer ist und bleibt Vladimir Petkovic (57)!
Eine Nacht darüber schlafen reicht mir noch nicht. Und Ja, ich weiss: «Vlado» ist jetzt in Bordeaux. Aber mit ihm geht ein grossartiger Trainer, der aus der Schweizer Nati in sieben Jahren eine Top-Mannschaft geformt hat.
Bei allen kommunikativen Schwächen: Unter Petkovic ging es endlich weg vom Beamten-Fussball à la Hitzfeld. Und wichtige Spiele wurden auch nicht mehr von Angsthasen-Wechseln geprägt, wie noch unter Köbi Kuhn (†76).
Die Viertelfinal-Quali an der Euro 2020 ist der verdiente Lohn für die fantastische Arbeit Petkovics. Einen passenden Nachfolger zu finden, wird für den Verband zur Herkules-Aufgabe!
Jürgen Klinsmann (56)
Mangels stimmiger Alternativen auf der Trainerposition, schlage ich einen «Projektleiter» für das Amt vor. Jürgen Klinsmann hat bereits beim DFB und in den USA bewiesen, dass er die richtigen Strukturen schaffen kann.
«Klinsi» wäre der richtige Mann, um den Verband auch hinter den Kulissen zu entstauben und eine Aufbruchstimmung zu schaffen. Zudem lebt sein Berater Andy Gross in Bern, nur fünf Minuten vom SFV-Büro in Muri BE entfernt.
Aber wichtig: Als gewiefter Taktiker ist der Deutsche nicht bekannt. Der sportliche Erfolg am Sommermärchen 2006 ist eng mit seinem damaligen Assistenten Jogi Löw verknüpft. Als -Trainer der Schweizer Nati braucht Jürgen Klinsmann zwingend einen fähigen Staff an seiner Seite.
Martina Voss-Tecklenburg (53)
Warum muss es eigentlich immer ein Trainer sein? Martina Voss-Tecklenburg hat ihre Fähigkeiten längst unter Beweis gestellt. Die 125-fache deutsche Nationalspielerin stand bereits einmal beim SFV unter Vertrag. Sie trainierte von 2012 bis 2018 die Schweizer Frauen-Nati – und das erfolgreich!
Seit 2018 ist sie Nationaltrainerin Deutschlands, beerbte dort HSV-Legende Horst Hrubesch. Das Problem: Ihr Vertrag beim DFB wurde Anfang Jahr bis 2023 verlängert. Doch Fragen kostet ja bekanntlich nichts. Die Zeit wäre reif!
Micha Zbinden, Chefredaktor
Lucien Favre (63) – und sonst Marcel Koller (60)
Der absolute Wunschkandidat Lucien Favre habe der Schweizer Nati bereits abgesagt. Stimmt das wirklich? Es scheint mir, als sei das letzte Wort da noch nicht gesprochen.
Falls doch, wäre Marcel Koller (60) wohl für den SFV die logische und sichere Lösung. Koller verfügt über viel Erfahrung und hat in Österreich bewiesen, dass er mit einer Nationalmannschaft Erfolg haben kann.
Urs Fischer (55)
Nach Petkovic würden sich viele über einen bodenständigen Zürcher freuen. Den gibt’s sogar: Urs Fischer ist mit seiner ruhigen Art sogar in der Bundesliga durchgestartet. Er könnte Xhaka und Co. sicher auf eine gute Art klarmachen, dass es keinen eingeflogenen Coiffeur braucht.
Thomas Häberli (47)
Einverstanden, für Estlands Nationaltrainer Häberli käme die Nomination etwas zu früh. «Häbi» steht für mich aber stellvertretend dafür, was ein künftiger Nati-Trainer mitbringen muss: Gute Menschenführung, Begeisterung und eine Identifikation mit der Schweiz. Gewusst? Häberli singt an den Länderspielen mit Estland die Nationalhymne bereits mit.