Vladimir Petkovic: Eine Liebesbeziehung zu den Nati-Fans gab es nie!
Nach sieben Jahren verlässt Trainer Vladimir Petkovic die Schweizer Nati. Ein Entscheid, mit dem alle gut leben können. Und einige schnaufen auf. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Vladimir Petkovic verlässt nach sieben Jahren die Schweizer Nati.
- Er wird künftig in Frankreich Girondins Bordeaux trainieren.
- Es ist ein sehr guter Entscheid, findet Nau.ch-Chefredaktor Micha Zbinden.
Vladimir Petkovic verlässt die Schweizer Nati! Der 57-Jährige zieht weiter zum französischen Club Girondins Bordeaux, wie der Schweizerische Fussballverband SFV am Dienstag bestätigt.
Keine Frage, Vladimir Petkovic (57) ist ein ausgezeichneter Fussball-Trainer. Und ein ziemlich erfolgreicher dazu. Mit der Schweizer Nationalmannschaft hat jedenfalls keiner mehr Siege gefeiert als Petkovic. Nicht Ottmar Hitzfeld (72) und auch nicht der beliebte Köbi Kuhn (†76).
Dass Petkovic die Nati jetzt nach sieben Jahren in Richtung Bordeaux verlässt, ist der richtige Entscheid. Und sorgt auch für ein Aufschnaufen.
Denn: Zwischen Petkovic und den meisten Nati-Fans ist definitiv keine Liebesbeziehung entstanden. Man hat ihn geduldet, weil er erfolgreich war. Das hat Petkovic gespürt.
Es fehlte an der richtigen Wahrnehmung
Viele Fans haben ihm und der Nati aber längst den Rücken gekehrt. Das hat seine Gründe. Beispielsweise, weil Vladimir Petkovic seine Stars stets an der langen Leine liess – und weil seine (Nicht-)Kommunikation unterirdisch war.
Zudem fehlte es teilweise an gesundem Menschenverstand und an der richtigen Wahrnehmung. So wie an der diesjährigen EM bei der Autoposse, dem Coiffeur oder früher dem Doppel-Adler. Und auch dem unwürdigen Abgang von Valon Behrami.
Zu einem gutem Nati-Coach gehört nicht nur das erfolgreiche Abschneiden auf dem Rasen. Auch die Aussenwahrnehmung ist extrem wichtig geworden. Und hier kann der künftige Nati-Trainer rasch punkten und es besser machen.
Eine neue Mentalität für Trainer und Spieler muss her
Bis zum Italien-Spiel (am 5. September in Basel) braucht es klar definierte Regeln, wie man auch neben dem Platz auftreten soll. Und eine neue Mentalität. Demut ist gefragt.
Als Vorbild könnte die Eishockey-Nati dienen: Wenn dort ein Spieler mit dem Gucci-Täschli die Garderobe verlässt, wird er von seinen Teamkollegen ausgelacht.