Schweizer Nati: Nati-Trainer Murat Yakin setzt auf die Super League
Lange Zeit haben es die Spieler aus der Super League schwer, in den Kreis der Schweizer Nati zu kommen. Unter Trainer Murat Yakin scheint sich das zu ändern.
Das Wichtigste in Kürze
- Murat Yakin setzt bei seinem Nati-Kader vermehrt auf Spieler aus der Super League.
- Am Mittwoch trifft die Nati auswärts auf Nordirland (20.45 Uhr in Belfast).
Taktik-Fuchs Murat Yakin überzeugt bei seinen ersten Auftritten als Nati-Trainer. Der 49-fache Nationalspieler lässt sich nicht von Personalproblemen aus der Ruhe bringen.
Shaqiri, Embolo und Gavranovic verletzt? Granit Xhaka vom Coronavirus ausser Gefecht gesetzt? Remo Freuler nach einem Witz-Platzverweis nach der Euro gesperrt? Alles kein Grund für Sorgenfalten beim 46-Jährigen.
Statt zu Jammern, denkt sich Murat Yakin Lösungen aus. Und setzt dabei, anders als seine Vorgänger Petkovic oder Hitzfeld, in erster Linie auf Spieler aus der heimischen Super League.
Michel Aebischer überzeugt in der Schweizer Nati
Beispiel gefällig? Von Meister YB stehen mit Aebischer, Zesiger, Garcia, Lauper und Fassnacht gleich fünf Akteure im Aufgebot. Drei davon, plus Fabian Frei vom FCB, kommen beim 0:0 gegen den Europameister sogar zum Einsatz
Der Vorteil liegt auf der Hand. Im Gegensatz zu den grossen Ligen läuft die Super League schon mehrere Wochen. Bei YB und dem FC Basel kommen noch drei (!) Quali-Runden mit Hin- und Rückspiel aus dem europäischen Geschäft dazu.
Die Spieler sind also bereits früh in der Saison im Spielrhythmus, brauchen nur wenig Anlaufzeit.
Bestes Beispiel ist Michel Aebischer, der sich bei seinem Startelf-Debüt in der Nati von Minute zu Minute steigern kann. Und mit dem Einsatz des routinierten Fabian Frei gelingt Yakin gar ein taktischer Coup gegen Italien.
Klar ist, dass die Schweizer Nati nicht auf die gesunden und motivierten Xhaka, Shaqiri oder Embolo verzichten kann.
Doch unter Yakin kriegen auch hungrige, junge Spieler aus der Super League eine Chance, sich zu beweisen. Und weil Konkurrenz das Geschäft belebt, kann die Schweizer Nati in den nächsten Jahren davon profitieren.
Schon am Mittwoch können Murat Yakin und die Schweizer Nati in Belfast gegen Nordirland das nächste Ausrufezeichen setzen. Anpfiff ist um 20.45 Uhr.