Schweizer Nati – Xhaka: «Haben die Antwort auf dem Platz gegeben»
Die Schweizer Nati erkämpft sich im strömenden Walliser Regen einen 3:0-Heimsieg gegen Fussball-Zwerg Andorra. Itten, Shaqiri und Captain Xhaka treffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Itten, Shaqiri und Xhaka schiessen die Schweizer Nati zu einem 3:0-Heimsieg über Andorra.
- Das Yakin-Team dominiert gegen den Fussball-Zwerg, bleibt offensiv aber oft harmlos.
- Der erhoffte Befreiungsschlag gelingt auch gegen die Nummer 154 der Weltrangliste nicht.
Den Frust von der Seele geschossen hat sich die Schweizer Nati zwar nicht, aber zumindest einen Pflichtsieg geholt: Das Team von Murat Yakin schlägt Fussball-Zwerg Andorra (als 154. in der FIFA-Weltrangliste die schlechteste UEFA-Nation) in Sion in der EM-Qualifikation mit 3:0. Cedric Itten, Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri per Penalty treffen für die Yakin-Elf.
Granit Xhaka nutzte den Torjubel nach seinem Treffer zum 2:0 gleich für eine deutliche Geste: Der Captain legte den Mund an den Finger und deutete Schweigen an. Im SRF-Interview betont er aber: «Wer mich kennt, weiss – ich provoziere gerne mal. Wenn ich provoziert werde, gebe ich die Antwort auf dem Platz.»
Zu letzter Woche und der Kritik an Yakins Trainings sagt Xhaka: «Der Zeitpunkt war sicher nicht perfekt, trotzdem war es ein Weckruf an die Mannschaft.»
Ihm sei auch klar: «Ich hätte das intern regeln müssen. Aber der Trainer kennt mich. Ich bin leider so, wie ich bin. Ich hoffe, dass er und die Mannschaft es nicht persönlich nahmen.»
Schweizer Nati startet gut, aber ineffizient
Die Schweizer Nati dominiert die Startphase wenig überraschend, kommt auch zu guten Chancen. Die beste davon hat Itten, heute in der Startelf, per Kopf zu Elvedi, ebenfalls neu dabei. Der bringt den Ball aber nicht mit genug Wucht aufs Tor, der andorranische Torhüter fängt die Kugel auf der Linie.
Insgesamt ist die erste Halbzeit aber kein Glanzauftritt der Yakin-Elf: In der Offensive ist man oft zu kompliziert unterwegs. Defensiv muss Freuler einmal sogar in höchster Not einschreiten. Torgefahr ist auf beiden Seiten aber eher die Ausnahme im ersten Durchgang – vor allem aus Schweizer Sicht enttäuschend.
Itten bringt die Schweizer Nati auf Kurs
Besser machen es die Schweizer kurz nach Wiederbeginn – dank Cedric Itten: Der YB-Torjäger kommt nach einer schönen Ballstafette und Zuspiel von Xhaka im Sechzehner zum Abschluss. Mit einer Drehung lässt er seinen Bewacher aussteigen und schiebt den Ball zwischen den Beinen des Torhüters hindurch ins Netz.
Auch mit der Schweizer Führung bleibt es eine einseitige Partie: Die Nati drückt auf den zweiten Treffer, Andorra verteidigt mit elf Mann rund um den eigenen Sechzehner. Zu Abschlüssen kommen Yakins Mannen fast nur aus der Distanz. Entsprechend ungefährlich bleibt das Schweizer Offensivspiel weitgehend.
Schmeichelhafter Sieg dank späten Toren
Für die Entscheidung sorgt in der Schlussphase ausgerechnet der nach dem Kosovo-Spiel so kontroverse Captain: Granit Xhaka, der mit seiner Yakin-Kritik für Furore gesorgt hatte, trifft in Minute 84 zum 2:0-Endstand. Mit einem schönen Flachschuss aus der Distanz nimmt der Leverkusen-Neuzugang die Unruhe aus der Partie.
Vargas hat im Anschluss noch die Chance auf das 3:0, setzt den Ball aber am Tor vorbei. Kurz darauf geht Ndoye im Strafraum zu Fall, der Unparteiische zeigt ihm zunächst Gelb wegen einer Schwalbe. Nach VAR-Einmischung nimmt er den Karton zurück und pfeift Elfmeter. Den verwandelt Shaqiri souverän zum 3:0-Endstand.