Schweizer Nati: Für unsere Sorgen wären Deutsche dankbar
Ärger für die Schweizer Nati auf und neben dem Platz: Nach dem 2:2 im Kosovo kritisiert Granit Xhaka auch Trainer Murat Yakin. Aber wo war er? Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nachspielzeit kassiert die Nati gegen den Kosovo noch den Ausgleich zum 2:2.
- Nach dem EM-Qualispiel kritisiert Captain Granit Xhaka das Training öffentlich.
- Bereits am Dienstag geht es mit dem Heimspiel in Sion (20.45 Uhr) gegen Andorra weiter.
Die Schweizer Nati erlebt knapp drei Monate nach dem 2:2 gegen Rumänien ein Déjà-vu: Erneut kassiert das Team von Trainer Murat Yakin gegen den Kosovo in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich. Und erneut verpasst die Schweiz die Chance, in der Quali-Tabelle vorentscheidend davonzuziehen.
Viel ärgerlicher als der schwache Auftritt im Kosovo ist aber die Aussendarstellung nach dem Spiel. Captain Granit Xhaka lässt in Pristina kein Mikrofon aus, um seine Kritik an der Trainingswoche zu äussern.
Zu wenig Rhythmus, keine Konzentration – kein Wunder! Trainer Murat Yakin schliesst er bei seinem Rundumschlag explizit nicht aus. Schliesslich ist der Trainer für die Trainings verantwortlich.
Es stellen sich gleich mehrere Fragen. Nummer 1: Warum äussert Xhaka diese Kritik öffentlich? Der Nati-Captain hätte seinen Trainer schliesslich auch zum Vier-Augen-Gespräch bitten können.
Dieses dürfte jetzt eher früher als später folgen. Konsequenzen dürften die unbedachten, scharfen Worte aber kaum haben. Zu fest sitzt Granit Xhaka im Sattel.
Frage Nummer 2: Wo war eigentlich Granit Xhaka selbst am Samstag? Der 30-Jährige befindet sich seit Monaten in Topform, glänzte schon bei Arsenal – und wird jetzt in Leverkusen zurecht gefeiert. Davon war beim 2:2 gegen den Kosovo aber wenig bis gar nichts zu sehen.
Konstruktive Kritik ist immer förderlich – vor der eigenen Türe zu kehren aber auch.
Zur Frage Nummer 3: Wieso greift Xhaka nicht ein, wenn ihm die Trainings-Intensität nicht passt? In Pristina erklärt der 30-Jährige, er sei nicht der Papi der Mannschaft. Das stimmt – aber er ist der Captain. Das darf von einem Leitwolf durchaus erwartet werden.
Positiv aus Schweizer Sicht: Die atmosphärischen Störungen werden kaum Auswirkungen auf die sportlichen Ziele haben. Schliesslich grüsst die Nati weiter von der Tabellenspitze.
In dieser Qualigruppe wird die Schweizer Nati den Sprung an die EM 2024 schaffen – ohne Wenn und Aber.
Klar ist: Trainer Murat Yakin wird sich von diesem Störfeuer nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er ist clever genug, seinen Captain nach dessen Aussagen nicht abzusägen. Zu wichtig ist Granit Xhaka für die Nati – und damit auch für den Coach.
Und blickt man auf unseren nördlichen Nachbarn, wirken die Probleme der Schweizer Nati gleich noch viel kleiner. Der DFB wirft Trainer Hansi Flick raus und steht Monate vor der Heim-EM vor einem Scherbenhaufen.
Für unsere Sorgen wären die Deutschen derzeit wohl dankbar...