Schweizer Nati – Yakin: «Heute alles gegen uns gelaufen»
Wegen eines Fehlentscheids, den der VAR nicht korrigieren darf, fliegt Elvedi vom Platz. Murat Yakin wirft den Dänen fehlendes Fairplay vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Nico Elvedi sieht wegen einer angeblichen Notbremse Rot, auch Xhaka muss vom Platz.
- Trainer Yakin wirft den Dänen fehlendes Fairplay vor.
- Gegen Dänemark sei alles gegen die Schweiz gelaufen.
Gegen Dänemark kehrt Nico Elvedi als Ersatz für Fabian Schär in die Schweizer Nati zurück. Doch sein Comeback endet nach 51 Minuten und einer äusserst umstrittenen Roten Karte.
Der Verteidiger ist im Laufduell gegen Kasper Dolberg. Er fällt dem Dänen auf den Knöchel, der ebenfalls zu Boden geht. Der Schiedsrichter entscheidet auf Gelb.
Doch dann wird er zum Bildschirm gebeten: Eine mögliche Rote Karte müsse geprüft werden. In den Verlangsamungen ist klar ersichtlich: Elvedi spielt den Ball, wird von Dolberg gezogen und fällt ihm deshalb ausserhalb des Strafraums auf den Fuss. Folglich müsste es also Freistoss für die Schweiz geben.
Der Schiedsrichter sieht es aber anders: Er nimmt die Gelbe Karte an Elvedi zurück – um ihm dann die direkte Rote zu zeigen. «Das ist ein Skandal!», sagt SRF-Kommentator Sascha Ruefer.
Yakin: Elvedi wurde zuerst gefoult
Elvedi habe nichts falsch gemacht, kein Halten, kein Zupfen, er sei bloss gefallen. Die Rote Karte sei «nicht zu erklären», ein «kompletter Fehlentscheid». Es sei noch viel schlimmer, dass der VAR das nicht korrigiere.
Auch SRF-Experte Beni Huggel spricht von einem «krassen Fehler»: Bei der Aktion habe es kein Foul von Elvedi gegeben, sondern eines an ihm.
Und auch Trainer Murat Yakin sagt, er verstehe die Interpretation des Schiedsrichters nicht. «Nico wurde zuerst gefoult.» Der Platzverweis habe das Konzept völlig auseinandergerissen.
Skandal oder richtige Entscheidung?
Doch der Schiedsrichter darf seinen Fehler gar nicht korrigieren: Er hatte auf Foul entschieden. Dieser Entscheid steht und darf nicht durch den VAR geändert werden – auch wenn es ein krasser Fehler ist. In der Folge handelt es sich um eine Notbremse, Elvedi verhindert eine klare Torchance. Somit muss er Rot sehen.
In der Folge spielt die Schweizer Nati rund 30 Minuten in Unterzahl gut weiter, dann wird es chaotisch. Breel Embolo fällt in der Nähe der Mittellinie und bleibt liegen. Die Dänen spielen weiter und treffen zur Führung. In der darauffolgenden Rudelbildung sieht Captain Granit Xhaka Gelb.
Wenig später holt sich auch Embolo mit einem überharten Einsteigen eine Verwarnung. Und nur fünf Minuten nach dem Gegentreffer geht auch Xhaka einen Gegner sehr hart an. Die logische Folge: eine zweite Verwarnung und vorzeitiger Feierabend.
Die Karten gegen seinen Captain seien «Folgeaktionen» davon gewesen, dass die Gegner den Ball nicht rausgespielt hätten. «Es war heute einfach kein Fairplay von den Dänen», so Yakin. Die zweite Verwarnung sei dann auch sehr hart gewesen. «Heute lief alles gegen uns.»
Schweizer Nati ohne Xhaka gegen Spanien
In doppelter Überzahl gelingt den Gastgebern noch das 2:0. Damit endet das erste Spiel der Schweizer Nati nach der EM 2024 mit einer Enttäuschung.
Nun muss die Schweizer Nati am Sonntag ausgerechnet gegen Gruppenfavorit Spanien auf Elvedi und Xhaka verzichten. Yakin sagt: «Wir müssen den Mund abwischen und nach vorne schauen.»