Servette: Haben Sie je so einen Penalty-Krimi erlebt, René Weiler?
Das Penaltyschiessen zwischen Servette und Lugano geht in die Geschichte ein. Am Ende holen die Genfer den Cup in extremis – auch dank Noch-Trainer René Weiler.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem verrückten Penaltyschiessen schlägt Servette den FC Lugano.
- Die Genfer gewinnen damit den ersten Titel seit 23 Jahren.
- Trainer René Weiler spricht nach der Partie über den besonderen Moment.
Es ist die Geschichte des Cupfinals: Servette-Trainer René Weiler vollzieht in der 119. Minute einen Goalie-Wechsel, bringt Joel Mall für Jérémy Frick. Was dann folgt, ist Wahnsinn.
Insgesamt 24 Schützen laufen im Penaltyschiessen an. Sogar Mall und Lugano-Keeper Amir Saipi müssen schiessen – und meistern das erfolgreich. Der Genfer Torwart avanciert schliesslich zum Helden, indem er drei Elfer hält.
«Nein, das habe ich so sicher noch nie erlebt», sagt Servette-Trainer René Weiler angesprochen auf den Elfer-Krimi an der Pressekonferenz. Man fühle natürlich mit den Spielern mit. «Es ist eine unglaubliche Last, der Ball ist viel schwerer, als er tatsächlich ist.»
René Weiler: «Am Ende das Glück beansprucht»
Weiler, der nächste Saison in neuer Funktion bei Servette amten wird, über die Einwechslung von Matchwinner Mall: «Ich muss Entscheidungen fällen. Ob es richtig war, wird immer anhand des Resultats beurteilt.»
Insbesondere die erste Halbzeit seiner Mannschaft habe ihm gefallen, so der Noch-Coach. «Lugano konnte gar nichts kreieren. In der zweiten Halbzeit waren sie dann etwas besser. Und am Ende haben wir halt auch das Glück beansprucht», meint René Weiler.
Am Ende gehe es ihm gar nicht um den Titel, sagt der Zürcher weiter. «Es geht um ein gutes Miteinander. Wenn man das dann krönen kann mit einem Titel, ist es umso schöner.»
Mattia Croci-Torti: «Details haben Unterschied gemacht»
Auf der anderen Seite verliert Mattia Croci-Torti mit Lugano zum zweiten Mal in Folge den Cupfinal. Insbesondere gegen Servette tat sich sein Team in dieser Saison schwer.
«Heute haben die Details den Unterschied gemacht», sagt der Tessiner Trainer. Dreimal hätten die Genfer im Penaltyschiessen «sterben können», so Croci-Torti und meint damit die verpassten Matchbälle seines Teams. «Aber sie haben überlebt und es darum verdient, zu siegen.»
Trotz der Niederlage sieht der Lugano-Coach das Positive. «Meine Spieler müssen den Kopf hochhalten.» Beide Mannschaften hätten taktisch und defensiv sehr gut gespielt. «Im Final will jeder gewinnen, das ist klar.»