Uli Hoeness: «Dieser Spieler ging mir an die Kehle»
Uli Hoeness will als Bayern-Präsident zurücktreten. Vor dem Ende seiner Laufzeit fordert er von seinen Kollegen, den Spielern Fehler zu verzeihen.

Das Wichtigste in Kürze
- Uli Hoeness will sich nicht als Bayern-Präsident wiederwählen lassen.
- Bevor er abtritt, gibt er seinem Nachfolger noch Tipps mit auf den Weg.
Am 15. November soll definitiv Schluss sein. An der Mitgliederversammlung des FC Bayern will sich Uli Hoeness nicht mehr als Präsident wiederwählen lassen. Oliver Kahn wird sein Amt übernehmen.
Das Vereinsmagazin «51» führte ein umfangreiches Abschlussinterview mit dem 67-Jährigen. Darin forderte das Bayern-Urgestein vor allem eines: Viel Geduld und Nachsicht mit den Spielern.
In einer Passage über das schnelllebige Fussball-Geschäft sagt Uli Hoeness: «Mir rollen viel zu schnell Köpfe – sobald einer mal etwas Mist baut, verurteilen ihn gleich alle. Dabei sollte sich jeder eingestehen: Ich baue auch mal Mist. Weiterkommen heisst auch, einander verstehen, Fehler verzeihen, nachgeben.»
Uli Hoeness verzeiht fast alles
Er habe so manchen üblen Streit mit Spielern gehabt. «Was habe ich mich mit einem Mario Basler gefetzt, mit einem Oli Kahn, einem Stefan Effenberg! Die werden alle sagen: ‹Mit dem kannst du wunderbar streiten – aber er war nie nachtragend!›»

So erzählt er aus dem Nähkästchen von den schlimmsten Fehden seiner Zeit. «Markus Babbel, das war auch ein Typ... Der ging mir in Bremen in der Kabine einmal an die Kehle.»
Babbel liess sich zweimal tunneln, da schnauzte ihn der Bayern-Boss an, er solle doch einmal seine Beine zumachen. «Drei Spieler mussten ihn zurückhalten, er hatte mich schon am Kragen – Tags darauf gaben wir uns wieder die Hand.»