WM 2022: Das sagt die Nati zum Regenbogen-Binde-Verbot
Die Fifa verbietet das «One Love»-Captain-Bändeli an der WM 2022. Die Nati bedauerts, akzeptiert den Entscheid aber. Man müsse Granit Xhaka schützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Fifa will keine Regenbogen-Binden in Katar und verbietet die «One Love»-Botschaft.
- Auch Nati-Captain Granit Xhaka ist vom Entscheid des Weltfussball-Verbands betroffen.
- Bei der Nati kann man das Verbot nicht nachvollziehen.
Eigentlich hätte Granit Xhaka am Donnerstag gegen Kamerun mit einer «symbolträchtigen Binde» auflaufen sollen. Daraus wird nichts. Die Fifa verbietet den Captains der Schweiz, von Deutschland, Frankreich, Belgien, Dänemark, England und Wales den Schriftzug «One Love».
Stattdessen laufen die Spielführer nun mit Fifa-Botschaften auf dem Arm auf. Der Entscheid löst einen weltweiten Aufschrei aus. Und auch bei der Nati ist man enttäuscht vom Weltfussballverband.
«Es ist bedauerlich. Wir wollten eine positive Message verbreiten. Das finden wir sehr schade. Auch, weil wir es vor drei Monaten der Fifa kommuniziert hatten», so Mediensprecher Adrian Arnold zu «SRF».
«Nun bekommen wir so kurz vor Turnierstart die Mitteilung, dass wir das nicht dürfen.»
Nati: Fifa hat uns Sanktionen gegen Xhaka an WM 2022 angedroht
Von der Fifa sei der Nati mitgeteilt worden, dass die «One Love»-Binde ein Verstoss gegen das Kleidungsreglement darstelle. Man akzeptiere den Entscheid, so Arnold. «Auch wenn wir das nicht gerne tun.»
Trotzdem habe man für Granit Xhaka entscheiden müssen. «Die Fifa hat ganz klar angedroht, dass es für den Captain sportliche Sanktionen geben wird. Als Verband können wir unseren Spieler nicht in eine Situation bringen, in der er möglicherweise mit einem Platzverweis rechnen muss.»
Der Nati-Leitwolf hätte die Regenbogen-farbene Binde gerne getragen. «Nun sind wir aber auch für ihn eingestanden, genauso für alle andere Captains. Sie sollen nicht sportlich bestraft werden für eine positive Aktion.»
Darf Schiri an WM 2022 überhaupt Gelb wegen Binde ziehen?
Welche Sanktionen es tatsächlich gegeben hätte, bleibt übrigens nebelhaft. Die eigenen WM-Regularien der Fifa liegen nämlich nicht im Wirkbereich der Schiedsrichter. Folglich könnten sie auch keine Gelben Karten ziehen.
Im WM-Reglement steht, dass die Fifa die Kapitänsbinden generell stellt. Verstösse könnten «von der Fifa-Disziplinarkommission gemäss Fifa-Disziplinarreglement behandelt werden.»
Über Umwege könnten aber tatsächlich Karten gezückt werden, befürchten die Verbände. Nämlich dann, wenn die Fifa die Schiris anweist, die laut WM-Regularien korrekte Kleidung anzuordnen. Trägt dann ein Captain die «One Love»-Binde an der WM 2022, würde er sich dem Schiedsrichter widersetzen und bekäme Gelb.