Yann Sommer zu Spiel in Serbien: «Natürlich macht man sich Gedanken»
Die Schweizer Nati trifft zum EM-Quali-Auftakt in Serbien auf Belarus. Yann Sommer äussert sich über die Brisanz des Spiels und Rücktritts-Spekulationen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag um 18 Uhr gilt es für die Schweizer Nati in der EM-Quali ertmals ernst.
- Die Quali startet mit der Partie gegen Belarus, die in Serbien stattfindet.
- Auch für Yann Sommer, der in seine fünfte Kampagne als Stamm-Goalie geht, speziell.
Die Schweizer Nati startet in die EM-Qualifikation! Am Samstag geht es mit dem Spiel gegen Belarus los. Die Partie steigt in Serbien...
Eine seltsame Konstellation, findet auch Yann Sommer. «Klar machte auch ich mir meine Gedanken, als ich das mitbekommen habe. Letztlich bringt es aber nichts, denn als Spieler kann man es nicht beeinflussen oder ändern. Wir werden uns auf das Wesentliche konzentrieren, gegen Belarus zu gewinnen», so der 80-fache Internationale zu «SRF».
Anders als bei früheren Kampagnen muss das Nationalteam nicht über sich hinauswachsen, sondern bloss seiner Favoritenrolle gerecht werden. Mit Israel, Rumänien, Kosovo, Belarus und Andorra als Gegner wird von der Schweiz der Gruppensieg erwartet.
Yann Sommer: «Zentral wird sein, sich auf jeden Gegner gut vorzubereiten. Es ist immer schön, mit einem neuen Ziel in eine neue Kampagne zu starten.»
Trotz WM-Kanterpleite: Rücktritt für Yann Sommer kein Thema
Die Fans horchten auf, als Sommer nach dem WM-Achtelfinal-Aus in Katar auf seine Zukunft in der Nationalmannschaft angesprochen wurde. Er habe sich noch keine Gedanken gemacht, meinte der sichtlich enttäuschte Torhüter nach dem 1:6 gegen Portugal. Darüber wolle er in Ruhe nachdenken.
105 Tage später steht Sommer wieder wie selbstverständlich im Kreis des Nationalteams. «Ich habe noch nicht genug», sagte der 34-Jährige nach dem Training am Dienstag. «Ich will meinen Teil zur hoffentlich erfolgreichen Qualifikation für die EM in Deutschland beitragen.»
Es ist bereits die fünfte Kampagne, die Yann Sommer als Stammgoalie des Nationalteams bestreitet. Ob es dieses Mal seine letzte sein wird, lässt Sommer wie gewohnt offen. «Vielleicht merke ich irgendwann, dass es genug ist. Im Moment bin ich topmotiviert.»
Bayern-Wechsel als Lohn
Unmittelbar nach der WM 2014 hatte er den Posten von Diego Benaglio übernommen und ist seither unbestritten. Den vor ihm 41 Jahre lang gültigen Torhüter-Rekord von 64 Partien hat Sommer (derzeit 80 Einsätze) längst übertroffen.
In vielen Spielen war er die Schlüsselfigur. Es überraschte daher nicht, dass der grosse FC Bayern München ihn ins Visier nahm, als Stammgoalie Manuel Neuer verletzt ausfiel.
Am 18. Januar haben sich die Münchner nach langen Verhandlungen mit Borussia Mönchengladbach geeinigt. Zwei Tage später stand der 34-jährige Schweizer bereits ein erstes Mal für die Münchner im Einsatz.
Seither hatte er kaum eine ruhige Minute. Innert neun Wochen bestritt Sommer 13 Spiele. Darunter auch die beiden Champions-League-Partien gegen Paris Saint-Germain, in denen er ohne Gegentor blieb.
«Hier ist alles ein bisschen grösser»
«Es ist alles etwas grösser geworden», sagte Sommer zu seinem neuen Arbeitsort. Das Stadion sowie das Selbstverständnis des Klubs, aber auch der Druck und die Beobachtung von aussen. Fehler werden nicht mehr so schnell verziehen. Doch letztlich gehöre das einfach zum Fussballerleben, so Sommer, damit müsse man umgehen können.
Auf dem Platz bleiben Sommers Aufgaben die gleichen – jedoch mit Anpassungen. Bei den oft dominant aufspielenden Bayern hat der Schlussmann nicht mehr so viel zu tun als noch bei Mönchengladbach. «Umso wichtiger ist es, die Konzentration hochzuhalten und trotzdem stets bereit zu sein.»
Nach Nati warten Dortmund und ManCity
Nach dem Einsatz mit der Nationalmannschaft geht es für Yann Sommer und Bayern München so intensiv weiter wie bisher. Es steht unter anderem das Liga-Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund auf dem Programm. Sowie die Viertelfinals im Cup (gegen Freiburg) und in der Champions League (gegen Manchester City).
Dennoch habe er nicht ansatzweise daran gedacht, zum Auftakt der EM-Qualifikation mal eine Nationalmannschaftspause einzulegen, erklärte Sommer. «Die Abwechslung tut mir gut. Ich geniesse es, die Nati-Kollegen zu sehen und gemeinsam eine neue Herausforderung anzugehen.»