YB: Holt Camara lieber Rot als Rüffel von Goalie von Ballmoos?
Serienmeister YB ist auf Rekordjagd! Das bekommen vor allem die Vorderleute von Goalie David von Ballmoos lautstark zu hören.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim YB-Sieg gegen Servette fliegt Verteidiger Camara nach einem Hands vom Platz.
- Dafür sichert er dem Team wohl den nächsten «zu-Null-Sieg».
- Die Berner jagen den Gegentor-Rekord des FC Basel aus dem Jahr 2012/13.
Mit riesigen Schritten nähert sich YB dem vierten Meistertitel in Serie. Die Berner haben schon 18 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Basel – Schwächen sind aktuell kaum auszumachen.
Bestes Beispiel: Der unnötige Platzverweis für Verteidiger Ali Camara ist nach dem 2:0-Sieg gegen «Angstgegner» Servette nicht mehr als eine Randnotiz. Auch wenn Trainer Gerardo Seoane im Interview mit Nau.ch betont, dass er mit dem Guineer noch sprechen werde.
Sein Hands verhindert tief in der Nachspielzeit eine Grosschance für die Genfer. Doch was nach einem unbeholfenen Reflex aussieht, könnte ebenso als Angst interpretiert werden. Angst vor seinem eigenen Goalie David von Ballmoos!
YB auf Rekordjagd
Wie bitte? Spulen wir rund zwei Jahre zurück. In der Saison 2018/19 wird YB zum zweiten Mal in Serie Meister – und bricht dabei etliche Rekorde. Kein Team holte jemals mehr Punkte in der Super League (91), keines erzielte je mehr Tore (99).
Zudem wird der FCB-Rekord für den grössten Vorsprung (20 Punkte) egalisiert. Doch eine wichtige Bestmarke gehört immer noch den Bebbi: In der Saison 2012/13 kassiert Rotblau nur 31 Tore in 36 Spielen.
Klar, dass YB-Goalie David von Ballmoos diesen Rekord von Nati-Goalie Yann Sommer brechen will. Und er ist mit seinen Vorderleuten auf Kurs. Erst 15 Mal kassieren die Young Boys in 21 Spielen ein Gegentor.
David von Ballmoos ist der grose Scharfmacher
Das hat auch viel damit zu tun, dass der ehemalige Koppiger Junior in jedem Spiel extrem unter Strom steht.
Beispiel gefällig? Als es sein Team im Heimspiel gegen Lausanne nach einer 4:0-Pausenführung etwas ruhiger angeht, wird «Dävu» fuchsteufelswild. Im leeren Wankdorf sind seine Schimpftiraden nach den beiden Gegentoren bis in den hintersten Winkel zu hören.
Kein Wunder also, stehen die Verteidiger bei YB unter Dauerdruck – egal, welcher Spielstand auf der Anzeigetafel steht. Und durchaus denkbar, dass sich Mohamed Ali Camara am Sonntag in der Nachspielzeit für seine Kollegen «opfert».
Denn: Lieber Gelb-Rot holen und so die Null halten, als den Rüffel von Vize-Captain David von Ballmoos zu ertragen.
Und eine Belohnung dürfte es für den 23-jährigen Guineer trotzdem gegeben haben. Schliesslich lädt der Goalie nach Shutouts seine Vorderleute jeweils zum Essen ein.