YB – Lars Lunde: «Trotz Siegen: YB hat noch viel Luft nach oben»
YB ist auf dem Vormarsch und steht zudem im Cup-Halbfinal. Trotzdem ist Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde (60) mit den letzten Auftritten nicht restlos zufrieden.
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Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals in dieser Saison steht YB in der Tabelle in den Top 6.
- Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde sagt: «Ausrutscher dürfen sich die Berner nicht mehr erlauben»
- Die YB-Legende ist trotz der zuletzt erfolgreichen Auftritten nicht ganz zufrieden.
Die Reaktion auf den Ausrutscher in Winterthur ist geglückt: YB schlägt zuhause Leader Lugano und rangiert damit erstmals in dieser Saison in den Top 6. Zudem zieht das Team von Trainer Giorgio Contini mit dem 3:2 beim FCZ in den Cup-Halbfinal gegen Biel ein.
Es mag überraschend – aber so richtig zufrieden bin ich noch mit meinem YB! Aus meiner Sicht hat YB noch Luft nach oben, der Weg ist noch nicht zu Ende.
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Ein Beispiel: Als ich bei Bayern spielte, waren wir zuhause eine Macht. Bei jedem Gegner, der zu uns reiste, sah man die Angst in den Augen.
Davon ist YB derzeit noch ein Stück entfernt. Klar hat man Yverdon und Sion aus dem Wankdorf gehauen, aber die beiden Teams sind nun wirklich kein Gradmesser.
Gegen Lugano hatte ich in den ersten zehn Minuten das Gefühl, dass wir ein Auswärtsspiel bestreiten. Das darf nicht sein! Ich erwarte YB generell noch überzeugender und vor allem dominanter. Vor allem in den Heimspielen.
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Auch gegen den FCZ hat mir der Auftritt nicht über die ganzen 90 Minuten gefallen. Die Rote Karte gegen Conçeicao ist ein Witz, den darfst du niemals vom Platz stellen. Aus der langen Überzahl hätte YB aber früher Profit schlagen müssen.
Trotzdem: Am Ende hat es gereicht, das ist im Cup alles, was zählt. Jetzt wartet mit Biel eine machbare Hürde. Bei allem Respekt für die Seeländer: Der Finaleinzug ist jetzt Pflicht!
«Hadjam muss sich noch steigern»
Vor dem nächsten schwierigen Auswärtsspiel bei GC noch etwas Einzelkritik: Trotz des Siegestors gegen Lugano muss sich Jaouen Hadjam noch steigern. Er verliert nach wie vor zu viele Bälle, zudem steht er beim ersten FCZ-Tor am Donnerstag grausam im Schilf!
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Auf der anderen Abwehrseite muss Lewin Blum aufpassen, dass ihm Zachery Athekame nicht den Rang abläuft. Gegen Lugano muss er wegen eines Migräneanfalls passen, im Cup kommt er nur als Joker rein. Athekame trifft und zeigt ein starkes Spiel. Da muss Blum jetzt richtig Gas geben, will er zurück in die Startelf.
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Die Neuzugänge Raveloson, Fassnacht und Bedia sind gut gestartet, haben aber in meinen Augen zuletzt wieder etwas nachgelassen. Vor allem von Fassnacht erwarte ich mehr, körperlich und auch vor dem Tor.
Lunde: «Ein Remis gegen GC wäre zu wenig»
Dafür hat Cedric Itten bei seinen Einwechslungen zuletzt einen guten Eindruck hinterlassen. Die Konkurrenz ist mit Bedia gross, aber er scheint sich nicht einschüchtern zu lassen. Der Assist gegen den FCZ sollte ihm noch mehr Mut geben: Jetzt muss er aber auch wieder mal treffen!
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Das Spiel gegen GC wird kein Spaziergang. YB muss weiter an seiner Auswärtsform arbeiten und einen Sieg anpeilen. Ein Remis ist eigentlich schon zu wenig, Ausrutscher darf man sich keine mehr erlauben. Man ist jetzt mitten im Titelrennen!
Dass die Super League in dieser Saison so spannend ist, ist super für die Fans und Beobachter. Ob es für oder gegen das Niveau unserer Liga spricht, ist schwierig zu sagen.
Ich bleibe dabei: Der Meistertitel führt nur über YB! Holt sich Giorgio Contini mit seinem Team den Kübel, müssten sich aber alle anderen Teams schämen! Wenn man von dieser schwachen YB-Hinrunde nicht profitiert, ist man selber schuld.
Hopp YB!
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1986 schiesst Lars Lunde YB zum Meistertitel. Ein Jahr später wechselt der Däne zum grossen Bayern München in die Bundesliga. Später spielt er auch unter Ottmar Hitzfeld für Aarau. Im Alter von 26 Jahren muss Lunde wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden.
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Bis heute ist der 60-jährige Lars Lunde in Bern eine Legende – und seit 2024 auch Nau.ch-Kolumnist.