YB schuldet seinen Stars Ausland-Traum – und macht alles richtig!
Es geht was bei YB: Gleich vier Stars verlassen den Meister in Richtung Ausland. Die Berner machen alles richtig, findet Nau.ch-Chefredaktor Micha Zbinden.
Das Wichtigste in Kürze
- Gleich vier YB-Stars wechseln ins Ausland, dafür kriegen die Berner Millionen.
- Das Kader bleibt aber stark genug, um den Titel zu holen.
Silvan Hefti (24) geht für ungefähr fünf Millionen Franken nach Genoa, Bologna zahlt für Michel Aebischer (25) gegen vier Millionen.
Gestern, am letzten Transfertag, füllt YB nochmals seine Kassen: Für Jean-Pierre Nsame (28) gibt es viel Geld, wenn er im Sommer fix bei Venezia bleibt. Und Spartak Moskau blättert für Christopher Martins (24) sogar gegen zehn Millionen hin!
Nein, Geldprobleme kennt Gelb-Schwarz trotz Corona-Pandemie eher weniger. Das Problem hatten sie aber wegen den Einnahmen aus der Champions League (geschätzte 35 Millionen) schon vorher nicht.
Dass YB sein Einverständnis zu allen diesen Transfer gibt, hat damit zu tun, dass YB seinen Spielern, die vier Meistertitel in Folge geholt haben, etwas schuldet. Und zwar den Traum einer Karriere in einer tollen Liga! Bei YB werden Karrieren geplant, es hat Konzept.
Es ist also nichts als richtig, dass YB-Sportchef Christoph Spycher seine Stars ins Ausland ziehen lässt. Er hält Wort.
Auch der schon 28-jährige Nsame kann sich nun seinen Traum erfüllen. Und YB kriegt für den Torjäger wohl noch gutes Geld. Hätte sich Nsame nicht so schwer verletzt, wäre er schon längst im Ausland.
Ob der Transfer aus Sicht des noch nicht fitten Spielers Sinn ergibt, ist eine andere Frage. Ebenso, ob er jemals wieder so gut wird wie früher.
Blutet YB aus? Nein! Das Kader war viel zu gross für nur noch einen Wettbewerb.
Trotz den Abgängen bleibt der Meister sportlich durchaus kompetitiv: Im Sturm ist das Angebot mit Kanga, Elia, Siebatcheu, Mambimbi und Fassnacht gross.
Das zentrale Mittelfeld ist beim Meister mit Sierro, Rieder und Lauper weiterhin genügend bestückt. Und auch Captain Lustenberger könnte bei Bedarf nach vorne ins Zentrum rücken. Zudem sagt Sportchef Spycher am Montag, dass man auf den Abgang von Martins reagieren will.
Bleiben die Berner vor Verletzungen verschont, kann das aktuelle Kader weiterhin für den Titel reichen. Zudem bleibt das Schweizer Transferfenster ja bis Mitte Februar offen. Da schlägt YB mit voller Kasse zu.