Nikola Portner zieht Anti-Doping-Agentur Nada vor Gericht
Wird der Fall des Handball-Goalies Nikola Portner zur unendlichen Geschichte? Nach dem Doping-Freispruch geht nun der Schweizer in die Offensive.
Das Wichtigste in Kürze
- Nikola Portner zieht die Nada vor Gericht.
- Diese will den Doping-Freispruch des Schweizers anfechten.
Die Causa Nikola Portner geht in die nächste Runde. Nun soll juristisch geklärt werden, ob die Nada den Freispruch des Schweizers Torhüters durch die Handball-Bundesliga überhaupt anfechten darf.
Mit einem eigenen Antrag beim Oberlandesgericht Köln will Nikola Portner klären lassen, ob die Nationale Anti-Doping Agentur Deutschland (Nada) seinen Freispruch beim Internationalen Sportgerichtshof Cas überhaupt anfechten darf. Der Torhüter vom deutschen Meister SC Magdeburg war trotz positiver Doping-Probe Ende Juni von der Handball-Bundesliga (HBL) einstimmig freigesprochen worden.
«Der Antrag auf Feststellung der Zulässigkeit oder Unzulässigkeit eines schiedsrichterlichen Verfahrens ist gestellt», bestätigte der Pressesprecher des OLG Philipp Prietze der Deutschen Presse-Agentur. Das Fachportal «handball-world» hatte zuerst darüber berichtet.
Antrag gestellt, Portner-Club schweigt
Das von Portner selbst beantragte Verfahren könne schriftlich oder mündlich erfolgen. Es habe aber keine Wirksamkeit auf das Handeln des Sportgerichtshofes Cas. Portner selbst habe mithilfe seines Anwalts den Antrag gestellt. Das OLG Köln ist dafür zuständig, da die Nada ihren Sitz in Bonn habe. Portners Club wollte sich auf Anfrage nicht zu diesem Thema äussern und verwies auf die anwaltliche Vertretung des Spielers.
Mit dem Freispruch durch die HBL war die Nada nicht einverstanden. «Die Nada sieht in diesem Fall einen grundsätzlichen und richtungsweisenden Überprüfungs- und Klärungsbedarf mit internationalem Bezug und ruft deshalb den Cas an», teilte sie nach dem Urteil mit.
Positiver Doping-Test Anfang April
Portner war Anfang April positiv auf Methamphetamine getestet worden. Nach einem wochenlangen Verfahren hatte sich die HBL dennoch für einen Freispruch entschieden, unter anderem weil «die im Körper des Athleten nachgewiesene Menge der verbotenen Substanz eine so geringe Dosierung hatte, dass eine aktive Einnahme und eine leistungssteigernde Wirkung ausgeschlossen werden kann und dass weder von einer absichtlichen noch einer verschuldeten Einnahme auszugehen ist», hiess es beim Ligaverband.
Portner selbst hatte eine wissentliche Einnahme stets bestritten. Die Liga ging von einer unverschuldeten Kontamination aus. Der 30 Jahre alte Weltklasse-Torhüter hatte beim Supercup Ende August gegen die Füchse Berlin (30:32) sein erstes Pflichtspiel seit Anfang April bestritten.