Caster Semenya verpasst in Regensburg Olympia-Norm
Die zweifache 800-Meter-Olympiasiegerin Caster Semenya hat bei ihrem überraschenden Start in Regensburg erneut die Qualifikation für die Sommerspiele in Tokio verpasst.
Die 30 Jahre alte Südafrikanerin blieb am Samstagabend über 5000 Meter trotz einer Tempomacherin in 15:57,12 Minuten deutlich über den geforderten 15:10,00 und wurde Vierte.
Das Rennen gewann die Regensburgerin Miriam Dattke, die die letzten sechs Runde im Alleingang absolvierte und nach 15:34,92 Minuten ins Ziel kam. Semenya hatte schon zuvor bei zwei Rennen über diese Distanz in Pretoria am 27. März (16:14,43 Minuten) und am 15. April (15:52,28) den olympischen Richtwert auf ihrer Ausweichdistanz jeweils verfehlt.
Nach einem Urteil des Internationalen Sportgerichts CAS von Mai 2019 zum Testosteron-Limit für Mittelstreckenläuferinnen mit intersexuellen Anlagen darf die 800-Meter-Spezialistin nicht mehr bei Wettbewerben zwischen 400 Metern und einer Meile starten. Es sei denn, sie senkt ihren natürlichen Testosteron-Wert durch Medikamente, was Semenya ablehnt. Beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg hat die dreimalige Weltmeisterin eine Klage wegen Diskriminierung, herabwürdigender Behandlung sowie Missachtung ihres Privatlebens angestrengt.