Nach Olympia-Schock: Vetter der 90-Meter-Marke wieder näher

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Lausanne,

Johannes Vetter ist weiter auf der Suche nach der grossen vorolympischen Form. Für einen 90-Meter-Speerwurf reicht es in Lausanne nicht. Den Sieg konnte dem Weltjahresbesten dennoch keiner streitig machen.

Johannes Vetter in Aktion. Foto: Valentin Flauraud/KEYSTONE/dpa
Johannes Vetter in Aktion. Foto: Valentin Flauraud/KEYSTONE/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Johannes Vetter kommt der 90-Meter-Marke nach dem Olympia-Schock wieder näher.

Beim Diamond-League-Meeting in Lausanne warf der Weltjahresbeste vor 15.786 Zuschauer mit 88,54 Meter im dritten Versuch wieder dichter an die Speerwurf-Barriere.

Den Sieg sicherte sich der 28-jährige Offenburger im Finale der besten drei Werfer aber mit «nur» 86,34 Meter vor dem Olympia-Zweiten Jakub Vadlejch (Tschechien/79,10) und Anderson Peters (Grenada/72,48). Nach dem neuen Modus kämpfen die drei Besten der ersten drei Versuche in den Technischen Disziplinen um den Sieg.

«Damit kann man leben, es ist eine Weltklasseleistung», urteilte Vetter bei Sky über seine Weite, meinte aber auch: «Es sind noch nicht die Weiten vor Tokio, es fehlt irgendwie die Anspannung.»

Für Vetter war es sein zweiter Auftritt nach Olympia. Zuvor hatte er in seiner Heimstadt bei einem Meeting mit 86,17 Meter gewonnen. Bei den Tokio-Spielen hatte Vetter ein Desaster erlebt. Als Topfavorit und Weltjahresbester war er angereist und im Finale nur Neunter geworden, weil er mit dem für seinen kraftvollen Wurfstil zu weichen Boden auf der Anlaufbahn nicht zurecht kam. Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Yulimar Rojas machte mit 15,56 Meter und viel Rückenwind den grössten Satz im Dreisprung. Im Dreier-Endkampf setzte sich die Athletin aus Venezuela dann mit 15,11 Meter durch.

Ein Höhepunkt waren die 100 Meter der Frauen. In dem flotten Sprint gelang der Tokio-Zweiten Shelly-Ann Fraser-Pryce in 10,60 Sekunden die Revanche gegen ihre jamaikanische Rivalin und Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah, die in 10,64 Sekunden vor der Olympia-Dritten Shericka Jackson (alle Jamaika) auf Platz zwei rannte. Die Berlinerin Alexandra Burghardt erreichte die Ziellinie in 11,12 Sekunden als Letzte.

Gut drei Wochen nach seinem Fabelweltrekord über 400 Meter Hürden in 45,94 Sekunden bei den Tokio-Spielen hatte Karsten Warholm nicht die Energie, auch über die flache Stadionrunde Geschichte zu schreiben. Vielmehr musste sich der Norweger mit Platz vier und 45,41 Sekunden zufrieden geben. Sieger wurde Wilbert London (USA/44,86). Aus dem Rhythmus ist Olympiasieger Hansle Parchement gekommen und über 110 Meter Hürden Letzter geworden. Den Patzer nutzte der US-Amerikaner Devon Allen, der in 13,07 Sekunden siegte.

Nicht alltäglich ist, dass bei einem Diamond-League-Meeting über 200 Meter deutsche Läuferinnen vorne mitrennen. Die Chemnitzerin Corinna Schwab wurde in 22,97 Sekunden Zweite hinter der Niederländerin Marije van Hunenstjin (22,89). Auf Platz vier lief Jessica-Bianca Wessoly (Mannheim/23,11). Über 1500 Meter kam die Hallen-EM-Dritte Hanna Klein aus Tübingen in 4:09,58 Minuten auf den siebten Rang. Nur als Elfte kam Caterina Granz (Berlin/4:19) ins Ziel.

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