Olympia 2021: Sprinterin Timanovskaya versteigert Medaille
Nach Kritik an Offiziellen sollte Krystina Timanovskaya bei Olympia 2021 zurück in ihre Heimat Belarus gebracht werden. Sie flüchtete stattdessen nach Polen.
Das Wichtigste in Kürze
- Krystina Timanovskaya sorgte bei Olympia 2021 mit ihrer Flucht für Aufsehen.
- Die belarussische Sprinterin sollte gegen ihren Willen ausser Landes gebracht werden.
- Stattdessen flüchtete sie nach Polen – und versteigert jetzt ihre Medaille.
Wenige Tage nach ihrer Flucht nach Polen will die belarussische Leichtathletin Krystina Timanovskaya eine ihrer Medaillen versteigern. Nach der Präsidentenwahl vor einem Jahr in Belarus hätten viele Athleten gelitten, schrieb die 24-Jährige bei Instagram.
Deshalb versteigere sie ihre Silbermedaille, die sie bei den Europaspielen 2019 in ihrer Heimat gewonnen habe. Damit wolle sie Sportler aus Belarus unterstützen, die Repressionen erlitten hätten, weil sie ihre Meinung vertreten hätten.
Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl am 9. August 2020 war es in Belarus zu Massendemonstrationen gegen Machthaber Alexander Lukaschenko gekommen. Das Vorgehen der autoritären Regierung gegen Oppositionelle betraf auch Sportler.
Timanovskaya hält sich seit vergangenem Mittwoch in Polen auf, das ihr und ihrem Mann ein humanitäres Visum ausgestellt hatte. Ihr Mann sei mittlerweile bei ihr angekommen, sagte die Sportlerin.
Versuchte Entführung bei Olympia 2021
Nach Darstellung der Sprinterin sollte sie gegen ihren Willen in ihr Heimatland zurückgebracht werden. Dem war ein Konflikt mit Sportfunktionären bei Olympia 2021 in Tokio vorangegangen. Sie wandte sich am Flughafen in Tokio aber an die japanische Polizei.
Lukaschenko behauptete, die Sportlerin sei vom Westen manipuliert worden. «Sie hätte das selbst nicht getan, wenn sie nicht gesteuert worden wäre.»