FIA ermittelt gegen Präsident Ben Sulayem: Warnende Worte von Horner
Die FIA untersucht eine Einflussnahme auf einen Grand Prix durch ihren Präsidenten Mohammed Ben Sulayem. Red-Bull-Teamchef Christian Horner mahnt zur Vorsicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die FIA untersucht schwere Vorwürfe gegen ihren Präsidenten Mohammed Ben Sulayem.
- Der FIA-Boss soll Einfluss auf ein Rennergebnis genommen haben.
- Red-Bull-Teamchef Christian Horner mahnt aus eigener Erfahrung zur Geduld.
Die Formel 1 kommt einfach nicht zur Ruhe: Auf den spektakulären Ferrari-Wechsel von Lewis Hamilton folgte der Skandal um Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Abgeschlossen ist die Affäre um sexuelles Fehlverhalten gegenüber einer Mitarbeiterin trotz Freispruchs in einer internen Untersuchung noch lange nicht.
Dennoch beschäftigt sich das Fahrerlager beim Saudi-Arabien-GP schon mit dem nächsten Skandal: Die FIA bestätigte unter der Woche, dass es Vorwürfe gegen den Weltverbands-Präsidenten Mohammed Ben Sulayem gibt. Der katarische FIA-Boss soll im Vorjahr eine Entscheidung der Rennleitung beim Saudi-GP beeinflusst haben.
FIA prüft zwei Vorwürfe gegen Ben Sulayem
Konkret wird Ben Sulayem vorgeworfen, die Rennkommissäre aufgefordert zu haben, eine Strafe gegen Fernando Alonso zurückzunehmen. So behielt der spanische Aston-Martin-Pilot – mit prominentem Sponsoring des Saudi-Öl-Konzerns Aramco – seinen Podestplatz in Saudi-Arabien.
Ebenfalls untersucht werden Vorwürfe, wonach der FIA-Präsident versucht habe, den Las-Vegas-GP zu verhindern. Er soll die zuständigen Ingenieure angehalten haben, dem Prestige-Projekt der F1-Bosse die Zulassung zu verweigern. Die FIA solle einen Grund erfinden, warum die Strecke keine Homologation erhalten solle, so die Unterstellung.
Die Anschuldigungen gegen den immer wieder heftig kritisierten Mohammed Ben Sulayem sind ein Fall für die FIA-Ethikkommission. Sollte sich auch nur einer der beiden Vorwürfe als beweisbar herausstellen, müsste der FIA-Präsident wohl zurücktreten. Allerdings erhält Ben Sulayem nun Rückendeckung aus dem Fahrerlager.
Horner zieht Vergleich zu Red-Bull-Untersuchung
Denn Red-Bull-Teamchef Christian Horner warnt davor, Ben Sulayem vorschnell zu verurteilen. Er bezieht sich dabei auch auf seine eigenen Erfahrungen aus den letzten Monaten. «Ich denke, eine Sache, die ich bei jeder Untersuchung gesehen und gelernt habe, ist: Man sollte den Fakten nicht vorgreifen», so Horner.
«Es muss eine Untersuchung geben», stellt der in die Kritik geratene Red-Bull-Teamchef klar. «Ich bin mir sicher, die relevanten Parteien werden den Prozess innerhalb der FIA-Statuten befolgen. Ich halte nur dazu an, nicht vorschnell zu urteilen. Warten wir auf die Fakten, auf die Realität, bevor wir ein Urteil fällen.»