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FIA rutscht in die Krise: Präsident Ben Sulayem vergrault Top-Leute

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Bahrain,

Die FIA ist in Aufruhr, Vizepräsident Robert Reid wirft Verbandschef Mohammed Ben Sulayem in seinem Rücktrittschreiben schlechte Amtsführung vor.

FIA Mohammed Ben Sulayem
Mohammed Ben Sulayem, Präsident der FIA, sorgt aktuell für Unruhe. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Präsident der FIA, Mohammed Ben Sulayem, steht zunehmend in der Kritik.
  • Sein Vizepräsident Robert Reid trat zurück – und schoss scharf gegen Ben Sulayem.
  • Es ist bei weitem nicht der erste Abgang eines Top-Funktionärs unter Ben Sulayems Ägide.

Der Motorsport-Weltverband FIA versinkt unmittelbar vor dem Bahrain-GP im Chaos. Am Donnerstag verkündete Vizepräsident Robert Reid seinen sofortigen Rücktritt. Als Grund nannte der Ex-Rallye-Copilot einen «Kollaps der Führungsstandards» unter dem aktuellen FIA-Präsidenten Mohammed Ben Sulayem.

Sollte Mohammed Ben Sulayem als Präsident der FIA zurücktreten?

In seinem Rücktrittsschreiben liess Reid kein gutes Haar an Ben Sulayem – vermied dabei aber dessen Namen. «Im Laufe der Zeit habe ich eine stetige Aushöhlung der Grundsätze erlebt, die wir zu wahren versprochen haben. Entscheidungen werden hinter verschlossenen Türen getroffen, unter Umgehung der Strukturen der FIA», kritisiert er.

Formel 1 Ben Sulayem
FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem zeigt sich gerne bei Rennen der Formel 1 – hier 2023 in Monaco mit FIFA-Boss Gianni Infantino. - keystone

Es gehe bei seinem Rücktritt um Werte und Prinzipien, so der Schotte weiter. «Der Motorsport verdient eine Führung, die rechenschaftspflichtig, transparent und mitgliederorientiert ist. Ich kann nicht länger in gutem Glauben Teil eines Systems bleiben, das diese Werte nicht widerspiegelt.»

FIA verliert zahlreiche Top-Funktionäre

Reid war zuletzt von einem Treffen des Welt-Motorsport-Konzils ausgeschlossen worden. Er hatte sich – wie auch der britische Verbandschef David Richards – geweigert, eine neue Verschwiegenheitserklärung zu unterzeichnen. Richards hatte die NDA damals als einen «Maulkorb-Erlass» bezeichnet.

FIA Mohammed Ben Sulayem
Die FIA ist unter Präsident Mohammed Ben Sulayem in Aufruhr. - dpa

Der Abgang von Reid ist nur der jüngste hochkarätige Rücktritt in der Führungsebene der FIA. Geschäftsführerin Natalie Robyn räumte ihren Posten im Vorjahr nach nur 18 Monaten wegen ähnlicher Bedenken. Formelsport-Direktor Tim Goss, Sport-Direktor Steve Nielsen und die Frauenkommissionsvorsitzende Deborah Mayer traten ebenfalls zurück.

Vorwürfe gegen Ben Sulayem häufen sich

Ben Sulayem stand hinter den kontroversen Regeländerungen zu Piercings und dem «Fluch-Verbot». Er mischte sich 2023 beim Saudi-GP in eine Untersuchung gegen Fernando Alonso ein und soll den Las-Vegas-GP eigenhändig zertifiziert haben. Der Untersuchungs-Leiter der Ethik-Kommission wurde wenig später entlassen ...

Formel 1 FIA
FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem wünscht sich V10-Motoren in der Formel 1. - keystone

Die Krise kommt zu einem höchst ungünstigen Zeitpunkt: In Bahrain steht am Wochenende der mit Spannung erwartete Motoren-Gipfel mit den F1-Verantwortlichen bevor. Ben Sulayem selbst hatte jüngst die V10-Debatte forciert. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird sein Vorschlag aber an den F1-Herstellern abblitzen.

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Kommentare

User #6481 (nicht angemeldet)

...oder Falken züchten, -entspannt und gibt weitsicht !!!

User #5458 (nicht angemeldet)

Kamelrennen würden besser passen.

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