FIA: Urteil gegen Ferrari sorgt für mächtig Diskussionsstoff
Ferrari soll 2019 mit illegalen Motoren unterwegs gewesen sein. Die FIA präsentierte am letzten Freitag ihr merkwürdiges Urteil, das einige Fragen aufwirft.
Das Wichtigste in Kürze
- Ferrari soll 2019 mit illegalen Motoren gefahren sein.
- Nach Untersuchungen der FIA folgt nun deren kryptisches Urteil.
- Dieses sorgt für rote Köpfe – und mächtig Diskussionen.
Grosser Wirbel in der Formel 1. Ferrari soll in der vergangenen Saison mehrere Male mit illegalem Motor unterwegs gewesen sein. Dabei wurde angeblich mehr Sprit eingespritzt als erlaubt.
Die Schummelvorwürfe gegen Ferrari wurden nach der Saison vom Automobilweltverband (FIA) untersucht. Diese veröffentlichte am vergangenen Freitag ihr Urteil. Und dieses wirft vor allem eines auf: Fragen!
In einer sechszeiligen Stellungnahme erklärt die FIA, dass sie die «gründlichen Untersuchungen» abgeschlossen habe. Mit Ferrari sei sie zu einer privaten Einigung gekommen. Über die Einzelheiten des Abkommens wurde jedoch Stillschweigen vereinbart.
Ausserdem soll sich der italienische Rennstall dazu bereit erklärt haben, «die FIA in der Forschung von nachhaltigen Kraftstoffen» zu unterstützen. Das scheint demnach die Strafe für Ferrari zu sein. Sechs minimalistische Zeilen, auf welche die Formel-1-Welt monatelang gewartet hatte.
In der Mitteilung verliert die FIA kein Wort darüber, ob und in welchem Ausmass Ferrari geschummelt hat. Ebenso wird nicht erwähnt, dass die Motoren legal waren.
Was bleibt, ist ein grosses Fragezeichen. Das Urteil ist ein Hohn für alle Nicht-Ferraristi und wird für viel Diskussionsstoff bei den anderen Teams führen. Deren Hartnäckigkeit war nämlich hauptverantwortlich, dass es überhaupt zu einer Untersuchung durch die FIA kam.
Auch der Zeitpunkt der Kommunikation verstärkt den Eindruck, dass die FIA etwas verheimlicht. Das Urteil wurde am letzten Tag der zweiwöchigen Tests publiziert. Damit bietet sich keine Gelegenheit für Nachfragen. Der Formel-1-Zirkus trifft sich erst in zwei Wochen in Melbourne wieder.
Ferrari musste wegen der Vorwürfe im Winter seinen Motor anpassen. Bei den Vorbereitungen auf die neue Saison kamen die Italiener damit noch nicht auf Touren. Ob dies mit den Zwangsmodifizierungen zusammenhängt, bleibt offen.