Formel 1: Darum findet der Vietnam-Grand-Prix niemals statt
Eigentlich sollte die Formel 1 schon Anfang 2020 in Vietnam gastieren. Das platzte wegen der Pandemie – aber auch 2021 wird der Vietnam-GP nicht stattfinden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Vietnam-GP hätte im April 2020 eigentlich seine Formel-1-Premiere geben sollen.
- Coronabedingt platzte der Termin – und auch 2021 fehlt Vietnam im F1-Kalender.
- Das Rennen wird wohl nie stattfinden – wegen einer Korruptionsaffäre.
Eigentlich hätte die Formel 1 schon Anfang April dieses Jahres ihre Premiere in Vietnam geben sollen. Auf einem eigens dafür gebauten Strassenkurs in Hanoi sollte die Königsklasse einen neuen Markt erschliessen. Daraus wurde nichts – aus mehreren Gründen.
Der geplante Termin Anfang 2020 platzte wenig überraschend pandemiebedingt. Rasch war klar: Eine Austragung im späteren Saisonverlauf kommt nicht in Frage. In der Corona-Saison beschränkte sich die Formel-1-WM auf Europa und den Nahen Osten.
Also alles bereit für einen zweiten Anlauf im Jahr 2021? Fehlanzeige – im Kalender der kommenden Saison fehlt die Station Vietnam komplett. Das anvisierte Datum am 25. April ist im 23 Rennen umfassenden Kalender noch frei gelassen.
Dahinter steckt eine massive Korruptions-Affäre, die das Volkskomitee von Hanoi tief erschüttert hat. Dessen Vorsitzender Nguyen Duc Chung ist im August verhaftet worden. Er soll sich Dokumente beschafft haben, die Staatsgeheimnisse beinhalten.
Formel 1 keine Priorität mehr für Vietnam
Das Problem: Duc Chung war federführend bei der Planung des Vietnam-GP. Seine Verhaftung hinterlässt im Planungskomitee des F1-Grand-Prix ein Machtvakuum. Zudem hat in Hanoi sonst kaum jemand grosses Interesse an einem Formel-1-Gastspiel.
Berichten zufolge wurden die Formel-1-Verantwortlichen bereits darauf hingewiesen, dass ein Vietnam-GP aktuell keine Priorität habe. 2021 stehen in dem Land entscheidende Wahlen bevor. Die «vier Säulen» der kommunistischen Partei werden gewählt.
Statt in Vietnam wird die Formel 1 im kommenden Jahr wohl in einem der diesjährigen Ausweich-Länder gastieren. Vor allem die Türkei und Portugal dürfen sich Chancen ausrechnen. Auch eine erneute Rückkehr nach Imola steht im Raum.
