Formel 1: Diese Regel kostet Russell seinen Sieg beim Belgien-GP
Knappe zwei Stunden durfte sich George Russell als Sieger des Belgien-GP der Formel 1 wähnen – dann wurde er wegen eines zu leichten Autos disqualifiziert.
Das Wichtigste in Kürze
- George Russell verliert nachträglich den Sieg beim Belgien-GP der Formel 1.
- Das Auto des Briten ist zu leicht – Russell wird disqualifiziert, Lewis Hamilton jubelt.
- Es ist nicht das erste Mal, dass ein Belgien-Gewinner seinen Sieg nachträglich verliert.
Nichts war es mit dem dritten Grand-Prix-Sieg von George Russell in der Formel 1: Der Brite wurde rund zwei Stunden nach seinem Überraschungserfolg beim Belgien-GP aus der Wertung genommen. Sein Mercedes W15 kam mit 796,5 Kilogramm auf die Waage und war damit um 1,5 Kilo zu leicht. Die Folge: Disqualifikation.
Was den Briten seinen vermeintlichen dritten Sieg in der Formel 1 kostet, ist ein Patzer von Mercedes. Das Gewicht eines F1-Renners muss bei jeder Messung durch die FIA-Verantwortlichen mindestens 798 Kilogramm betragen. Zugleich darf dabei kein Rest-Sprit mehr im Auto sein.
Bei der ersten Messung nach dem Rennen hatte Russell genau diese 798 Kilo erreicht. Warum also die Disqualifikation mit fast zwei Stunden Verspätung? Weil bei der Abnahme der vorgeschriebenen Spritprobe – insgesamt 2,8 Liter – noch Treibstoff im Tank blieb. Gemäss Reglement ist das aber nicht erlaubt.
Kein Spielraum in den Regeln der Formel 1
Nachdem der W15 dann sprit-leer war, musste er erneut auf die Waage – und war nun unter dem Limit. In solchen Fällen lassen die Regeln der Formel 1 keinen Interpretations-Spielraum für die Verantwortlichen. Wer unter dem Mindestgewicht liegt, fliegt aus der Wertung – zuletzt passierte das Sebastian Vettel 2021 in Ungarn.
Mercedes hat den Fehler in einem Statement von Teamchef Toto Wolff in den sozialen Medien mittlerweile eingeräumt. «Wir müssen diese Disqualifikation schlucken», meint der Österreicher. «Ganz klar haben wir einen Fehler gemacht und müssen sicherstellen, dass wir daraus lernen. Einen Doppelsieg zu verlieren, ist frustrierend.»
Belgien-Sieger schon öfter nachträglich bestraft
George Russell selbst nannte die nachträgliche Strafe «herzzerreissend». «Wir haben heute auf der Strecke alles gegeben. Ich bin stolz darauf, dass ich die Ziellinie als Erster überquert habe», zeigt sich der Sieger des Österreich-GP kämpferisch. «Da wird noch mehr kommen», verspricht Russell.
Kurios ist, dass es bereits der dritte Fall ist, in dem ein Sieger des Belgien-GP den Sieg nachträglich verliert. 1994 wurde Michael Schumacher disqualifiziert, weil die Bodenplatte seines Benetton zu dünn war. 2008 erhielt Lewis Hamilton nachträglich eine Zeitstrafe. Ausgleichende Gerechtigkeit, dass der Brite nun einen Sieg geschenkt bekommt?