Formel 1: Fans klagen über Belästigungen am Österreich-GP
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Social Media berichten Fans über Belästigungen und Beleidigungen am Österreich-GP.
- Die Formel 1 hat von den Vorfällen Kenntnis und will entsprechend reagieren.
- Bereits am vergangenen Wochenende in Silverstone sorgten Fans für negative Schlagzeilen.
Mehrere Fans berichten während dem Rennwochenende der Formel 1 im österreichischen Spielberg über Belästigungen und Beleidigungen. In den sozialen Medien schildern die Betroffenen homophobe, rassistische und andere beleidigende Kommentare.
Die Formel 1 hat Kenntnis von den Vorfällen. «Wir haben von Berichten erfahren, dass einige Fans völlig inakzeptablen Kommentaren ausgesetzt waren», heisst es am Sonntag in einem Statement. Man nehme die Angelegenheit «sehr ernst».
Die Beschwerden würden mit dem Veranstalter und den Sicherheitskräften besprochen. «Wir werden mit denjenigen, die diese Vorfälle gemeldet haben, sprechen», heisst es weiter.
Diese Art von Verhalten sei «inakzeptabel» und werde «nicht toleriert», betont die Formel 1.
Auch Mercedes-Pilot Lewis Hamilton meldete sich auf Social Media zu Wort. Er sei «angewidert und enttäuscht», dass einige Fans «rassistisches, homophobes und generell beleidigendes Verhalten» erleben müssen. Ein Formel-1-Rennen zu besuchen, dürfe nie Auslöser für «Angst und Schmerz» sein.
Formel 1: Häme nach Crash von Lewis Hamilton
Bereits am Freitag sorgten Fans am Red Bull Ring für negative Schlagzeilen. Nach seinem Crash im Qualifying erntete Lewis Hamilton viel Häme.
Der Hintergrund: Red Bull fährt in Österreich sein Heimrennen. Zwischen den Bullen und Mercedes und den jeweiligen Aushängeschildern Hamilton und Verstappen geht es spätestens seit vergangener Saison heiss zu und her.
Das bekam der Holländer auch letzte Woche im englischen Silverstone zu spüren. Dort wurde der Weltmeister von 2021 gnadenlos ausgepfiffen – dieses Wochenende trifft es nun den Briten Hamilton. An den GP von Österreich sollen rund 50'000 Verstappen-Fans aus den Niederlanden angereist sein.
Wolff: «Persönlicher Angriff auf den Fahrer»
Hamilton goutierte den Jubel nach seinem Qualifying-Crash verständlicherweise überhaupt nicht. Einen Unfall zu bejubeln, finde er «unglaublich» – vor allem, wenn man den Zustand des Fahrers nicht kenne. Auch in Silverstone hätte so etwas nicht passieren dürfen, reklamiert der Rekordweltmeister.
Ebenfalls scharf kritisiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff das Verhalten einiger Fans – und nimmt die Konkurrenz in Schutz. Die Buhrufe seien «ein persönlicher Angriff auf den Fahrer», wird der Österreicher von «motorsport.com» zitiert.
Als Fan sollte man sich «mal in die Situation hineinversetzen, dass sie da oben stehen und ausgepfiffen werden», so Wolff. «Wir lieben die Fans, wir wollen, dass sie da sind, wir wollen, dass sie emotional und leidenschaftlich sind, aber wenn es persönlich wird, sollte das vielleicht nicht passieren.»
Der Grosse Preis von Österreich startet am Sonntagnachmittag um 15 Uhr.