Wie sieht die Formel 1 in Zukunft aus? Ferrari-Star Charles Leclerc hat eine klare Vorstellung von seinen Wünschen – und ist damit nicht alleine.
Leclerc Ferrari Formel 1
Charles Leclerc (Ferrari) beim Belgien-GP der Formel 1. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Formel-1-Autos sind im Verlauf der Jahre massiv angewachsen.
  • Mittlerweile wiegen die Renner rund 800 Kilo und sind fünfeinhalb Meter lang.
  • Charles Leclerc wünscht sich für die Zukunft kleinere Autos – die FIA stimmt ihm zu.
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Zur Saison 2022 führte die Formel 1 ein generalüberholtes Regelwerk ein, das unter anderem die Rückkehr der Ground-Effect-Autos vorsah. Ein Nebeneffekt der neuen Regeln war aber ein erneuter Anstieg beim Fahrzeuggewicht. Fast 800 Kilogramm wiegen die Formel-1-Renner der aktuellen Generation – 200 Kilo mehr als noch vor 15 Jahren!

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Zudem sind die Fahrzeuge auch in ihren äusseren Dimensionen immer weiter angewachsen. Mehr als fünfeinhalb Meter lang und zwei Meter breit sind die Einsitzer in der Königsklasse mittlerweile. Das macht sich vor allem auf engen Stadtkursen wie in Monaco bemerkbar. Für Überholmanöver ist dort schlicht kein Platz mehr.

Formel 1 Monaco
Viel Platz hat die Formel 1 beispielsweise in Monaco nicht mehr. - Keystone

Geht es nach Ferrari-Star Charles Leclerc, soll sich das in naher Zukunft ändern: Für den nächsten Reglements-Zyklus ab 2026 wünscht sich der Monegasse vor allem eines: Kleinere und leichtere Autos, die aber nichts von ihrem Abtrieb einbüssen sollen, wie Leclerc gegenüber «Motorsport.com» erläutert.

Formel 1 soll «beeindruckenden» Abtrieb beibehalten

«Ich mag keine schweren Autos», so der Ferrari-Pilot. «Für die Agilität des Autos und auch für die Kurven mit geringer Geschwindigkeit ist das Gewicht jetzt wirklich spürbar. In Abu Dhabi bin ich ein Auto von 2003 mit 50 Kilo Sprit gefahren. Man spürt den Unterschied zu den heutigen Rennern definitiv.»

Charles Leclerc pilotiert in Abu Dhabi einen Ferrari F2003. - Twitter/@Charles_Leclerc

Einen grossen Vorteil habe die aktuelle Auto-Generation aber im Vergleich zur Formel 1 der Vergangenheit. «Der Abtrieb, den wir heute erleben, ist im Vergleich zu damals unglaublich. Das ist sehr beeindruckend», so Leclerc. «Ich denke also, dass es ein Gleichgewicht ist, das wir finden müssen.»

Charles Leclerc Formel 1
Charles Leclerc (Ferrari) beim Ungarn-GP der Formel 1. - Keystone

Die Aerodynamik solle bei der nächsten Generation nicht leiden, hofft der Monegasse. «Ich würde nicht über das Gewicht hinausgehen wollen, das wir jetzt haben. Aber wenn man sehr leicht ist, geht das auch auf Kosten der Aerodynamik. Die heutigen Autos sind riesig, und das erzeugt auch viel mehr Abtrieb als vor zwölf Jahren.»

Auch die FIA wünscht sich eine leichtere Formel 1

Mit seinem Wunsch ist Leclerc bei weitem nicht alleine. Auch FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem will die nächste Formel-1-Generation verkleinern. «Wir sehen uns das an – es ist machbar, und es wäre besser für alle Beteiligten. Es gibt einen wichtigen Grund, warum wir uns darum bemühen.»

FIA Mohammed Ben Sulayem
Mohammed Ben Sulayem, Präsident der FIA, beim Belgien-GP der Formel 1. - Keystone

«Wir wollen die Emissionen um 80 Prozent reduzieren», so Ben Sulayem über das kommende Reglement. «Diese Verbesserung wollen wir durch ein leichteres Auto, bessere Motoren und Batterien, die Aerodynamik und den geringeren Kraftstoffverbrauch erreichen. All das macht einen Unterschied», so der FIA-Präsident.

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