Ferrari: Teamchef Vasseur hat «kein klares Bild» von Team-Struktur

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Italien,

Wie geht der grossangelegte Umbau bei Ferrari weiter? Teamchef Frederic Vasseur kündigt umfassende Veränderungen an, die aber wohl Jahre dauern werden.

Frederic Vasseur Ferrari F1
Frederic Vasseur, Teamchef von Ferrari, beim Grossbritannien-GP der Formel 1. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur treibt den Umbau bei der Scuderia weiter voran.
  • Zahlreiche wichtige Mitarbeiter haben das Team seit Jahresbeginn verlassen.
  • Vasseur gibt zu: Es gibt kein klares Bild, wie die Struktur aussehen soll.

Den erhofften Angriff auf den Weltmeistertitel in der Formel 1 muss Ferrari wohl schon zur Saison-Halbzeit endgültig begraben. Die Scuderia ist – angesichts der erdrückenden Red-Bull-Dominanz – immer noch sieglos. Mit drei Podestplätzen, alle dank Charles Leclerc, steht der italienische Rennstall aktuell auf Rang vier der Gesamtwertung.

Gewinnt Ferrari in dieser Saison noch einen Grand Prix?

Und hinter den Kulissen rumort es in Maranello nach dem Teamchef-Wechsel in der Winterpause weiter. Mattia Binotto musste gehen, Frederic Vasseur übernahm die Leitung bei den Italienern. Seither änderte sich einiges – so musste etwa Strategie-Chef Inaki Rueda nach den Patzern im Vorjahr seinen Posten räumen.

Laurent Mekies AlphaTauri Ferrari
Laurent Mekies wird neuer Teamchef von AlphaTauri. - Scuderia Ferrari

Auch Chefdesigner David Sanchez ist nicht mehr für Ferrari tätig. Sportdirektor Laurent Mekies wiederum wurde abgeworben – er übernimmt bei AlphaTauri vom bisherigen Teamchef Franz Tost. Und laut Vasseur sind die Umstrukturierungen in der Ferrari-Führung noch lange nicht abgeschlossen.

Gross-Umbau bei Ferrari hat erst begonnen

Das bestätigt der Franzose gegenüber «RaceFans.net»: «Wir werden in den kommenden Wochen, den kommenden Monaten, den kommenden Jahren einige Änderungen vornehmen. Einige Themen sind etwas langwieriger als andere», gibt der Teamchef zu. «Aber es ist eine ständige Entwicklung und eine ständige Verbesserung.»

Ferrari Formel 1 Sainz
Carlos Sainz (Ferrari) beim Belgien-GP der Formel 1. - Keystone

Vasseur gab auch zu, dass er nach seiner Übernahme im Januar noch lange nicht zufrieden mit der Team-Struktur sei. «Davon sind wir meilenweit entfernt», erklärt der Franzose. «Wenn man meinen Job macht, darf man sich nicht vorstellen, dass es eine perfekte Struktur gibt. Im Grunde muss man sich ständig weiterentwickeln.»

«Habe kein klares Bild, was ich machen muss»

Es sei entscheidend, dass die Team-Struktur nicht in Stagnation verfalle. «Man muss sich immer verbessern und immer etwas ändern. Wenn man zwei Jahre hintereinander die gleiche Struktur beibehält, ist man tot», warnt Vasseur. «Denn alle anderen werden sich verbessern.»

Ferrari Formel 1 Sainz
Mechaniker rollen das Auto von Carlos Sainz (Ferrari) in die Startaufstellung. - Keystone

Daraus resultiert für den Ferrari-Teamchef aber auch ein Problem: Er könne bei der Struktur-Anpassung nicht nach einem Rezept vorgehen. «Ich habe kein klares Bild, was ich machen muss, damit es funktioniert», so Vasseur. «Das wäre ja dumm.»

Kommentare

User #5515 (nicht angemeldet)

Die Alfa-Motoren in der "neueren" F1-Zeit waren jedenfalls nicht das Gelbe vom Ei. Weder bei Brabham in den 70er Jahren, noch mit dem eigenen Team

User #4589 (nicht angemeldet)

Dass ein Team gewinnen kann, muss ein klares Ziel im Fokus stehen. Um das Ziel zu erreichen, muss man ein Team zusammen stellen, das jeweils die Besten zusammen fügt. Ein schwaches Glied in der Kette kann alles entscheiden. Den Boss betrifft das auch. Und ich frage mich, wie das ohne Ziel und Traum funktionieren soll.

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