Formel 1 plant Angleichung bei der Motorleistung
Die FIA plant, die vier Motorenhersteller der Formel 1 auf das gleiche Niveau zu bringen, um Alpine zu helfen. Sogar die Konkurrenz unterstützt den Vorschlag.
Das Wichtigste in Kürze
- Alpine hat in Sachen Motorleistung offenbar einen grossen Rückstand auf die Konkurrenz.
- Bis zu 30 Pferdestärke sollen dem französischen Renault-Triebwerk im Vergleich fehlen.
- Nun plant die Formel 1 eine Anpassung – Red Bull unterstützt den Vorschlag.
Werden die Top-Teams in der Formel 1 bald eingebremst? Die FIA bringt nach dem Ungarn-GP einen neuen Vorschlag auf den Tisch: Die Motorleistung der vier Hersteller in der Motorsport-Königsklasse soll angeglichen werden.
Der Grund dafür ist ein Vorstoss von Renault, das aktuell nur das Werksteam Alpine beliefert. Der französische Hersteller wähnt sich in Sachen Motorleistung gegenüber der Konkurrenz von Mercedes, Ferrari und Red-Bull-Honda im Rückstand.
Motoren in der Formel 1 bis 2025 «eingefroren»
Laut «Motorsport.com» soll der Nachteil von Renault rund 30 Pferdestärke betragen. Wettmachen lässt sich dieser nicht – denn die Motoren sind bis einschliesslich 2025 homologiert. Anpassungen dürfen unter den Auflagen des «engine freeze» nur der Haltbarkeit oder Sicherheit dienen, nicht aber einer Leistungssteigerung.
Deshalb findet der Anpassungs-Vorschlag der FIA sogar bei den Konkurrenten der Franzosen einen gewissen Anklang. Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist offen für eine Anpassung, wenn sich ein Renault-Nachteil belegen lässt. «Die FIA hat alle Daten – die sollten genau zeigen, wo die Defizite liegen.»
Wenn einer der Hersteller im Nachteil sei, dann müsse man «vernünftig damit umgehen», so Horner. «Ich wäre einer vernünftigen Diskussion nicht abgeneigt.» Zudem ist Red Bull mitverantwortlich dafür, dass die Motorenentwicklung überhaupt auf Eis gelegt wurde.
Entwicklungsstopp sollte Red Bull helfen
Denn der «engine freeze» war eine Reaktion auf den überraschenden Rückzug von Honda aus der Formel 1. Um Red Bull zu ermöglichen, die Triebwerke weiter einzusetzen, wurde die Entwicklung eingefroren. Das verschafft Red Bull Zeit bis zum nächsten Motoren-Zyklus ab 2026, um seine Motoren-Abteilung aufzubauen.
«Wir haben alle zum Vorteil von Red Bull zugestimmt», erinnert Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer. «Es ist schön, dass Christian das anerkennt. Zum Zeitpunkt der Vereinbarung gab es auch eine Abmachung zwischen den Herstellern. Wenn jemand um mehr als ein Prozent abfällt, dann würde es Gespräche über eine Wiederherstellung der Parität geben.»