Formel 1: Renaults Motoren-Rückzug für Alpine-Boss richtig
Ende der Saison 2025 stellt Renault sein Motoren-Programm in der Formel 1 ein, Alpine wird Mercedes-Motoren erhalten. Für den Teamchef der richtige Schritt.
Das Wichtigste in Kürze
- Renault zieht sich als Motoren-Hersteller aus der Formel 1 zurück.
- Künftig bezieht das Alpine-Team seine Triebwerke von Mercedes.
- Für Alpine-Teamchef Oliver Oakes ist Renaults Rückzug verständlich.
Seit wenigen Tagen ist offiziell, was sich bereits seit Monaten angekündigt hatte: Renault stampft sein erfolgreiches Motoren-Programm in der Formel 1 mit Ende der kommenden Saison ein.
Das geschichtsträchtige Werk in Viry-Châtillon wird künftig mit anderen Aufgaben betraut – und die Belegschaft erheblich reduziert.
In der Formel 1 bleibt der französische Konzern mit seiner Tochter-Marke Alpine trotzdem weiter vertreten. Künftig wird anstelle des eigenen Motors ein Triebwerk von Mercedes im Heck stecken. Beim deutschen Hersteller wird durch den Wechsel von Aston Martin zu Honda die Kapazität für einen neuen Kunden frei.
Alpines neuer Teamchef Oliver Oakes sieht den Rückzug von Renault nach fast 50 Jahren pragmatisch. Denn die aktuelle Leistungsfähigkeit der französischen Triebwerke rechtfertige ein weiteres Engagement schlicht und ergreifend nicht. «Es ist ein bisschen unangenehm, in das Team zu kommen, während all das vorgeht», so Oakes zu «RacingNews365».
«Es gibt eine Menge Bewunderung innerhalb des Teams, für jeden im Werk in Viry», so Oakes. Das ändere aber nichts daran, dass der im englischen Enstone beheimatete Rennstall vor allem auf sich selbst achten müsse. «Für mich als Teamchef ist entscheidend, dass wir mit dem bestmöglichen Motor Rennen fahren», so Oakes. «Das ist die Krux.»
Renault in der Formel 1 nicht konkurrenzfähig
In dieser Hinsicht habe Renault in den vergangenen Jahren nämlich enttäuscht. Gleichzeitig führt mit McLaren ein Mercedes-Kundenteam die Weltmeisterschaft an. Drei der vier Mercedes-Teams – neben McLaren und Mercedes auch Aston Martin – liegen in den Top-5. Alpine hingegen ist WM-Vorletzter, einzig Sauber liegt noch hinter den Franzosen.
Und allein aus Nostalgie-Gründen dürfe man sich bei wichtigen Entscheidungen nicht bremsen lassen, so Oakes. «Es gibt eine riesige Historie zwischen Viry und Enstone», gibt der Alpine-Teamchef zu. «Aber auf der anderen Seite kümmert es niemanden, was unter der Haube steckt, wenn man gewinnt.»