Renault gibt seinen Einsatz als Motoren-Hersteller in der Formel 1 auf. Das französische Alpine-Werksteam soll schon ab 2025 mit deutschen Triebwerken antreten.
Formel 1 Mercedes Alpine
Renault stellt sein Motoren-Programm in der Formel 1 wohl ein. Künftig sollen Mercedes-Motoren in den Alpine-Rennern stecken. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Renault stampft sein Motoren-Projekt in der Formel 1 offenbar in naher Zukunft ein.
  • Konzernintern wird bereits nach neuen Aufgaben für die Belegschaft in Viry gesucht.
  • Künftig soll Alpine seine Triebwerke von Mercedes beziehen.
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Das Renault-Engagement in der Formel 1 steht offenbar vor einem massiven Umbruch: Laut übereinstimmenden Medienberichten aus Frankreich und England stellt der französische Konzern sein Motoren-Programm in der Königsklasse ein. Der Todesstoss für die Renault-Triebwerke soll bereits nach dem Saisonende erfolgen.

Findet Alpine mit Mercedes-Motoren in der Formel 1 zurück in die Spur?

Demnach habe die Konzernspitze die Belegschaft in den beiden Werken im französischen Viry und im englischen Enstone am Dienstag informiert: In den kommenden Wochen soll eine Evaluierung die Zukunft des Motoren-Programms bestimmen. Konkret geht es dabei wohl schon um die künftigen Aufgaben der Belegschaft in Viry.

Ocon Alpine Formel 1
Alpine erlebt in der Formel 1 ein Debakel nach dem anderen. - keystone

Zugleich verdichten sich die Anzeichen, dass das Alpine-Team in der Formel 1 künftig zum Motoren-Kunden wird: Der französische Rennstall mit Sitz in Enstone könnte bereits ab 2025 Mercedes-Triebwerke beziehen. Dabei will man sich am Aston-Martin-Modell orientieren und neben dem Motor auch das Getriebe und die Hinterachse einkaufen.

Briatore-Rückkehr in die Formel 1 trägt erste Früchte

Eine Schlüsselfigur in dieser Triebwerks-Kehrtwende soll der neue Alpine-Berater Flavio Briatore sein. Der Ex-Teamchef der Vorgänger-Rennställe Benetton und Renault habe sich für einen Mercedes-Wechsel starkgemacht. Damit will man auch Wunschpilot Carlos Sainz zum französischen Team locken.

Flavio Briatore Formel 1
Flavio Briatore ist als Alpine-Berater zurück in der Formel 1. - keystone

Ob dieser drastische Schritt tatsächlich schon für die kommende Saison möglich ist, bleibt allerdings fraglich. Der nächstjährige Alpine-Renner ist in der Konstruktion vermutlich bereits weit fortgeschritten. Ein komplett neues Heck rund um die Mercedes-Baugruppe zu konstruieren, würde eine Herkulesaufgabe darstellen.

Übergangsjahr 2025 und voller Fokus auf Mercedes-Zukunft?

Wahrscheinlicher ist deshalb, dass Alpine die kommende Saison noch mit Renault-Antrieben bestreitet. Das würde den Fokus aber bereits frühzeitig auf das Jahr 2026 lenken. Denn dass mit dem schwachbrüstigen französischen Triebwerk aktuell nichts zu gewinnen ist, wird zunehmend deutlich.

Formel 1 Alpine
Die beiden Alpine-Piloten können aktuell beinahe nur gegen den Teamkollegen kämpfen. - keystone

Die beiden Alpine-Piloten Pierre Gasly und Esteban Ocon belegen in der Formel 1 derzeit die Gesamtränge 15 und 18. Beim Ungarn-GP am Wochenende war man abgeschlagen am Ende des Feldes. Gasly musste seinen Renner mit einem technischen Gebrechen abstellen. Ocon hielt einzig Sauber-Pilot Zhou Guanyu hinter sich.

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