Formel 1: So geht es Romain Grosjean nach seinem Horror-Unfall

Mit 220 Stundenkilometern schlug Romain Grosjean am Sonntagabend (Ortszeit) in Bahrain in die Leitschienen ein. Sein Haas VF20 durchbohrte die Metall-Barrieren, das Heck wurde abgerissen. Das Benzin aus dem zerrissenen Tank ging in einem Feuerball auf.

Dass der in Genf geborene Franzose dem Wrack fast unverletzt entsteigt, grenzt an ein Wunder. Der Schutzbügel Halo bewahrt Grosjean in seinem drittletzten Rennen in der Formel 1 vor einer Enthauptung.

Und die Schutzkleidung – seit Saisonbeginn noch etwas schwerer und dicker – trägt ihren Teil bei. Obwohl er sekundenlang im Flammen-Inferno sitzt, bleibt Grosjean fast unverletzt. Verbrennungen an Händen und Knöcheln sind ein glimpfliches Ergebnis.

Nur Stunden nach seinem zweiten Geburtstag meldet sich Romain Grosjean dann selbst aus dem Krankenbett. «Vor einigen Jahren war ich noch gegen den Halo. Aber ohne ihn wäre ich heute nicht mehr in der Lage, mit euch zu sprechen», so Grosjean.

Der 2018 eingeführte Schutzbügel sei «eines der grossartigsten Dinge, die wir in die Formel 1 gebracht haben.» Von den Verbrennungen an den Händen einmal abgesehen gehe es ihm aber soweit gut, so der Franzose.

Teamchef Günther Steiner will seinen Piloten vermutlich am Montag im Krankenhaus in Sakhir besuchen. Dabei geht es auch darum, ob Grosjean einen Start beim zweiten Bahrain-GP am Wochenende für möglich hält.

«Ich werde unterstützen, was auch immer er tun will», kündigte Steiner an. Über einen möglichen Ersatzfahrer für das kommende Wochenende wollte der Italiener nicht spekulieren. «Ich will erst mit Romain reden.»

Sollte Haas einen Ersatz brauchen, dürfen sich wohl zwei Piloten gute Chancen ausrechnen. Nico Hülkenberg absolvierte 2020 bereits einige erfolgreiche Ersatz-Einsätze für Racing Point. Offizieller Haas-Ersatzpilot ist der Schweizer Formel-2-Fahrer Louis Delétraz.

Einen zweiten fahrtüchtigen Wagen wird das klamme Team rechtzeitig fertig bekommen. «Wir haben genug Ersatzteile», sagte Steiner. «Wir werden auf jeden Fall einen Wagen für nächstes Wochenende haben.» Das zweite Auto fährt der Däne Kevin Magnussen.