Formel 1: Teamchefs fordern mehr Transparenz nach Horner-Freispruch
Zwei Teamchefs wollen mehr Klarheit nach der Affäre um Christian Horner. Sie nehmen auch die Bosse der Formel 1 und den Weltverband in die Pflicht.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Affäre um Red Bulls Christian Horner fordern zwei Teamchefs mehr Transparenz.
- Die Formel 1 könne es sich nicht leisten, «Dinge im Ungefähren und Dunklen zu lassen».
- Horner wurde nach einer Untersuchung freigesprochen, die Details bleiben aber unbekannt.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff fordert nach der Entscheidung von Red Bull wegen der Vorwürfe gegen seinen Amtskollegen Christian Horner mehr Klarheit. «Ich glaube, der Sport braucht mehr Transparenz», sagte Wolff am Donnerstag bei einer Pressekonferenz von Formel-1-Teamchefs vor dem Saisonauftakt in Bahrain. «Als Sport können wir es uns nicht leisten, Dinge im Ungefähren und Dunklen zu lassen.»
Am Tag davor hatte der Mutterkonzern Red Bull das Ergebnis der Ermittlungen mitgeteilt. Die Beschwerde einer Mitarbeiterin wegen eines unangemessenen Verhaltens von Horner ihr gegenüber sei abgewiesen worden, hatte es in dem Statement geheissen. «Red Bull ist überzeugt, dass die Untersuchung fair, gründlich und unbefangen war», hatte der Konzern auch noch mitgeteilt. Die beschwerende Partei habe das Recht, Berufung einzulegen.
Details zu den Ermittlungen veröffentlichte das österreichische Getränke- und Medienunternehmen nicht. «Der Untersuchungsbericht ist vertraulich und enthält private Informationen der Parteien und Dritter, die an der Untersuchung mitgewirkt haben. Aus Respekt für alle Beteiligten wird Red Bull sich daher nicht weiter dazu äussern», hiess es stattdessen. Horner sagte am Donnerstag nach seiner Ankunft auf dem Bahrain International Circuit, dass er erleichtert über das Ende des Prozesses sei, ansonsten könne er nichts dazu sagen.
Sie und die Organisation, sprich die Formel 1, hätten die Pflicht, sich das anzuschauen und zu sagen, das sei okay, betonte Wolff, der sich schon vorher kritisch in der Angelegenheit geäussert hatte.
Teamchefs: Formel 1 muss Transparenz sicherstellen
McLaren-Teamchef Zak Brown stimmt Wolffs Forderungen zu. Die Formel 1 als kommerzieller Rechteinhaber und der Internationale Automobilverband, der für die Einhaltung der Regeln verantwortlich ist, müssten sicherstellen, dass alles transparent sei und sie zu derselben Schlussfolgerung kämen. «Der Sport braucht das, um einen Schlussstrich darunter zu machen, sonst ist es nicht gesund für den Sport.»
Am Donnerstagabend nahm der Fall eine weitere Wende. Verschiedenen Medien und sämtlichen Teamchefs der Formel 1 wurde eine Datei zugeschickt, die Screenshots aus dem Chat von Horner mit der Mitarbeiterin zeigen sollen. Diese belasten den RB-Teamchef schwer. Bisher konnte die Echtheit aber nicht bestätigt werden, das Leak stammt von einer anonymen Quelle.