Formel 1: Williams-Pilot Sargeant muss mit geflicktem Chassis fahren
Beim Australien-GP der Formel 1 zerstörte Alex Albon das Chassis seines Williams – und übernahm das seines Teamkollegen. Der muss in Japan das Wrack pilotieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Williams-Pilot Logan Sargeant fährt in Suzuka mit einem notdürftig geflickten Auto.
- Der US-Amerikaner erhält das reparierte Chassis seines Teamkollegen.
- Prompt fliegt er beim ersten Training zum Japan-GP ab!
- Erst in Miami wird ein neues Chassis zur Verfügung stehen.
Es ist keine einfache Situation, in der sich Logan Sargeant gerade bei Williams befindet. Der US-Amerikaner fährt nach einer enttäuschenden ersten Saison um seine Zukunft in der Formel 1. Aber der Saisonstart ist bislang nicht nach Plan verlaufen – und in Australien setzte es einen herben Dämpfer.
Sein Teamkollege Alex Albon zerlegte im Freitagstraining seinen Williams, das Chassis wurde dabei erheblich beschädigt. Ein Ersatz-Chassis stand dem Team aber nicht zur Verfügung.
Weil man sich mit Albon bessere Chancen auf WM-Punkte ausrechnete, musste Sargeant die bittere Pille schlucken. Albon erhielt sein Chassis, Sargeant musste zuschauen.
Sargeant zerlegt das geflickte Chassis erneut
Doppelt bitter für den US-Amerikaner: Sein thailändischer Teamkollege schaffte es trotz der Ausfälle bei den Topteams nicht in die Top Ten. Und in Japan gibt es den nächsten Nackenschlag für Sargeant. Albon behält das Auto des 23-Jährigen, weil Williams immer noch kein neues Chassis zur Verfügung hat.
Immerhin muss Sargeant in Suzuka am Wochenende nicht erneut zuschauen: Williams hat das beschädigte Albon-Chassis mittlerweile geflickt, der US-Amerikaner wird dieses am Wochenende pilotieren. Bei 100 Prozent dürfte das reparierte Monocoque in Suzuka allerdings nicht sein.
Doch schon im ersten Training kassiert Sargeant den nächsten Tiefschlag: Nach einer halben Stunde kracht er nach einem Fahrfehler in die Streckenbegrenzung! Immerhin: Passiert ist dem 23-Jährigen nichts, auch das Chassis bleibt intakt. Allerdings verpasst er wegen der notwendigen Reparaturen das zweite Training in Suzuka
Ungewöhnliches Problem in der Formel 1
Und auch beim China-GP wird Sargeant mit dem beschädigten und geflickten Chassis vorliebnehmen müssen. Erst beim Rennwochenende in Miami wird Williams wohl ein neues Ersatzteil vor Ort haben. Allerdings dürfte dieses dann direkt an Albon gehen, während Sargeant sein gebrauchtes Chassis zurückerhält.
Dass ein Team ganz ohne Ersatz-Chassis anreist, ist in der Formel 1 nicht unbedingt üblich. Williams rechtfertigte diesen Umstand in Australien mit finanziellen und organisatorischen Bedenken. Teamchef James Vowles versprach aber, dass sich der Fauxpas in Zukunft nicht wiederholen werde.