Frust bei Mercedes nach US-Grand-Prix: «Sind wieder Aussenseiter»
Der erhoffte Schritt vorwärts ist Mercedes beim US-Grand-Prix in Austin nicht gelungen. Stattdessen herrscht einmal mehr Rätselraten bei den Silberpfeilen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Mercedes herrscht nach dem verpatzten US-Grand-Prix die Ratlosigkeit.
- Lewis Hamilton sieht Probleme mit dem neuen Update – sein Teamchef widerspricht.
- Verstanden hat man die eigene Form – und den W15 – offenbar immer noch nicht.
Mit grossen Erwartungen ist Mercedes zum US-Grand-Prix nach Texas angereist. Denn eigentlich wollte man mit einem umfassenden Update-Paket die Lücke zur Spitze weiter schliessen. Doch stattdessen wurde der Austin-GP für die Silberpfeile zu einer handfesten Enttäuschung.
Mit den Plätzen fünf und sechs schlug man sich im Sprint zumindest noch achtbar. Im Rennen war Rang sechs durch George Russell das Maximum. Lewis Hamilton beendete das Rennen nach einem selbstverschuldeten Dreher im Kiesbett. Erstmals überhaupt sah der Rekord-Weltmeister bei einem Rennen in den USA nicht die Zielflagge.
Den Fehler sah der Brite aber nicht bei sich, sondern bei seinem Team. «Ich habe zu diesem Zeitpunkt nicht einmal gepusht. Ich habe nur versucht, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Das Auto fing vorne links an zu hüpfen, und das Heck drehte sich einfach», bilanziert der Brite seinen Abflug.
Hamilton sieht Update-Problem – Mercedes nicht
Schon im Training hatte sich Hamilton gedreht, und den zweiten Mercedes von Russell erwischte es im Qualifying. Der Teamkollege des siebenfachen Weltmeisters kehrte in der Folge zur Ausbaustufe vor dem Austin-Upgrade zurück. «George ging zurück auf die alte Spezifikation, und das sieht gut aus. Vielleicht gibt es ein Problem mit dem neuen Upgrade.»
Mercedes allerdings widerspricht dem scheidenden Rekord-Champion in dieser Hinsicht. «Ich glaube nicht, dass wir ein grundsätzliches Problem mit dem Upgrade haben, eher im Gegenteil», meint Teamchef Toto Wolff. «Ich denke, es liegt eher daran, wie die Aerodynamik mit der Mechanik interagiert.»
«Das ist einfach, wo wir im Moment stehen»
«Deshalb werden wir mit dem Upgrade weitermachen. Es macht keinen Sinn, nicht damit weiterzumachen, denn man lässt viel Rundenzeit liegen», so Wolff. Allerdings verschärft sich bei den Silberpfeilen einmal mehr das Problem mit dem fehlenden Auto-Verständnis. Denn erklären kann man sich die Zusammenhänge nicht.
Für Wolff steht vor dem Mexiko-GP am Wochenende deshalb die Daten-Analyse im Vordergrund. Zugleich schliesst der Österreicher nicht aus, dass sich die Formkurve rasch wieder umkehrt. «Das ist einfach, wo wir im Moment stehen. Wir sind wieder Aussenseiter und nicht da, wo wir noch vor der Sommerpause standen.»