Grosser Preis von Österreich: Rückkehr zu den alten Pirelli-Reifen?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Österreich,

Vor dem Grossen Preis von Österreich wird die Kritik an den Pirelli-Reifen lauter. Eine Rückkehr der 2018er-Pneus wird von einigen Teams gefordert.

Grosser Preis von Österreich
Ein Pirelli-Ingenieur nimmt Proben eines benutzten Reifens. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die 2019er-Reifen von Pirelli sorgen bei einigen Formel-1-Teams für Kopfzerbrechen.
  • Vor dem GP von Österreich fordern nun einige Teams eine Rückkehr zum 2018er-Modell.

Muss Pirelli noch in dieser Saison wieder zu seinen Vorjahres-Reifen zurückkehren? Vor dem Grossen Preis von Österreich wird die Kritik an den neuen Gummis lauter. Allen voran Red Bull Racing übt Druck auf den Reifenhersteller aus. Gewünscht ist eine Rückkehr zur Reifenkonstruktion des Vorjahres.

Aber wo liegt das Problem der Teams mit den neuen Reifen? Die Konstruktion der Pirelli-Gummis hat sich im Vergleich zu 2018 erheblich verändert. Die äusseren Reifenschichten sind dünner, was die Pneus empfindlicher für Temperaturschwankungen macht. Das macht es schwieriger, sie in das sogenannte «Arbeitsfenster» zu bringen.

Grosser Preis von Österreich
Vor allem Ferrari tut sich schwer, die Reifen ins Arbeitsfenster zu bringen. - keystone

Vor allem Ferrari hat damit grosse Probleme, aber auch Red Bull, Renault und Haas leiden darunter. Mercedes hingegen hat die Reifen perfekt verstanden – und schafft es, sie zum Funktionieren zu bringen. Darin liegt auch einer der Schlüssel für die Mercedes-Dominanz.

Mercedes ist gegen die Änderung

Das Reifenverständnis spielt aber auch hinter der Spitze eine Rolle. McLaren etwa brachte die Pneus beim Frankreich-GP in das richtige Temperaturfenster. Prompt fand man sich an der Spitze des Mittelfeldes wieder. Umgekehrt hatte etwa Alfa-Sauber in Kanada und Monaco genau hierbei Probleme – und fiel zurück.

Die Teams, die am meisten leiden – allen voran Red Bull und Ferrari – wünschen sich ein Comeback der 2018er-Konstruktion. Damit liesse sich womöglich auch die Lücke zu Mercedes schliessen. Wenig verwunderlich also, dass vor allem der Silberpfeil-Teamchef Toto Wolff gegen die Änderungen ist.

Pirelli Formel 1
Pirelli-Reifen für die Formel 1. - Keystone

«Es ist ziemlich logisch, dass die, die die Reifen nicht verstanden haben, eine Änderung wollen. Aber mein sportlicher Zugang ist, dass die Formel 1 nicht die Regeln ändern sollte, weil manche besser zurechtkommen als andere. Das hier ist ein gnadenloser High-Tech-Sport», so Wolff.

Keine Auswirkungen auf GP von Österreich

Damit die FIA die Änderung genehmigt, wäre die Zustimmung von sieben Teams nötig. Aktuell dürften es jedoch nur vier Befürworter sein: Ferrari, Red Bull, Haas und Renault. Die übrigen Teams würden von einer Umstellung wohl nicht profitieren.

Auf den Grossen Preis von Österreich hat das nur bedingte Auswirkungen. Pirelli produziert die Reifen ohnehin mehrere Monate im Voraus. Eine Änderung würde wohl nicht mehr vor der Sommerpause umgesetzt.

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