Hitlergruss: Verband entzieht Russen-Kartfahrer (15) die Lizenz
Der Eklat um den mutmasslichen Hitlergruss von Artyom Severyukhin (15) hat weitere Folgen: Der italienische Verband entzieht dem jungen Russen seine Rennlizenz.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Hitlergruss von Artyom Severyukhin (15) hat weitere Konsequenzen.
- Nun hat der italienische Motorsportverband ihm die Lizenz entzogen.
- Italiens Sport-Gericht befasst sich ebenso mit dem Fall wie auch die FIA.
Es ist eine kurze Geste – aber sie hat weitreichende Folgen: Kart-Talent Artyom Severyukhin (15) zeigt nach seinem Sieg beim Kart-EM-Lauf in Portimao auf dem Podest einen vermeintlichen Hitlergruss.
Der junge Russe schlägt sich mit der Faust an die Brust und streckt die flache Hand aus. Severyukhin, der unter italienischer Lizenz startet, bekräftigt danach: Er habe nicht gewusst, dass es sich dabei um den «römischen Gruss» handelt.
Team löst Vertrag auf, Rennlizenz ist weg
Die Geste ist das italienische Äquivalent zum Hitlergruss und wurde unter Diktator Benito Mussolini genutzt. Seit 1952 ist der faschistische Gruss unter dem sogennanten Scelba-Gesetz in Italien verboten.
Entsprechend gross ist die Aufregung, als die Bilder von Severyukhin viral gingen. Die Konsequenzen folgen prompt: Sein schwedisches Team Ward Racing hat seinen Vertrag bereits aufgelöst. Auch der Motorsport-Weltverband FIA leitete eine Untersuchung ein.
Und am Dienstag gibt es den nächsten Schlag für den 15-jährigen Russen: Der italienische Motorsport-Verband ACI entzieht Severyukhin mit sofortiger Wirkung seine Lizenz. Selbst, wenn er ein Team finden sollte, wäre er damit vorerst nicht startberechtigt.
Nach Hitlergruss drohen weitere Strafen
Der Sport-Rat des italienischen Automobilclubs berief eine Sondersitzung ein, die nach wie vor andauert. Weitere Konsequenzen gegen den Russen sind nicht ausgeschlossen. Zudem wurde der Fall an das italienische Sport-Gericht verwiesen.
Unklar ist unterdessen auch noch, welche Strafen seitens der FIA verhängt werden. Eine Wettkampfsperre gegen Severyukhin erscheint logisch, fraglich ist allerdings die Dauer. Laut italienischen Medien droht ein lebenslanger Motorsport-Ausschluss.