FIA ermittelt: Russen-Kartfahrer nach Nazi-Gruss aus Team geflogen
Der Faschisten-Gruss von Artyom Severyukhin (15) hat Folgen: Sein Team wirft den Kart-Fahrer mit sofortiger Wirkung raus. Die FIA leitet eine Ermittlung ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Artyom Severyukhin (15) zeigt bei der Kart-EM auf dem Podest den «römischen Gruss».
- Der Skandal hat Folgen: Sein Team wirft ihn raus, die FIA leitet eine Ermittlung ein.
- In einem Instagram-Video entschuldigt sich der Russe für seinen Fehler.
Beim Portugal-Rennen der Kart-Europameisterschaft sorgt Artyom Severyukhin für einen Skandal: Der Russe zeigt während der Hymne auf dem Podest den «römischen Gruss». Der 15-Jährige startet wegen der Russland-Sperre durch die FIA unter italienischer Flagge.
Die Geste gehörte zum faschistischen Personenkult rund um Diktator Benito Mussolini. Seit 1952 ist der Gruss in Italien unter dem sogenannten Scelba-Gesetz verboten. Severyukhin stört sich daran nicht, sondern lacht nach der Geste noch heiter.
Schwedisches Team wirft Severyukhin raus
Das Lachen dürfte dem jungen Russen mittlerweile vergangen sein: In einem Statement auf Instagram distanziert sich sein Team, Ward Racing, öffentlich von ihm. «Wir verurteilen sein Verhalten in der strengstmöglichen Form», schreibt das Team.
«Wir sehen es als eine Manifestation von unsportlichem Verhalten und eine inakzeptable Verletzung des ethischen und moralischen Sport-Kodex. Deshalb sehen wir keine Möglichkeit, die Zusammenarbeit fortzusetzen, und lösen den Vertrag mit ihm auf.»
Severyukhin selbst meldet sich kurz nach dem Rauswurf auf Instagram zu Wort. Unter Tränen entschuldigt er sich für seine Geste. «Ich habe den Nationalsozialismus nie unterstützt – ich halte ihn für eines der schlimmsten Verbrechen der Geschichte.»
Er wolle sich für die Geste entschuldigen – ihm sei nicht bewusst gewesen, dass sie mit dem Faschismus assoziiert sei. «Ich bin bereit, die Strafen anzunehmen. Aber bitte glaubt mir, dass ich keine solche Absicht hatte.»
FIA kündigt «umgehende Untersuchung» an
Aber nicht nur sein Team zieht Konsequenzen – auch die FIA nimmt Severyukhin ins Visier. In einem Twitter-Statement kündigt der Motorsport-Weltverband eine Untersuchung der Vorfälle in Portimao an.
«Die FIA bestätigt, dass umgehend eine Untersuchung des inakzeptablen Verhaltens von Herrn Artyom Severyukhin stattfindet», heisst es. Über die weiteren Schritte werde man in Kürze informieren.