Jos Verstappen: Formel 1 braucht «Schiedsrichter wie die FIFA»
Die Debatte um die Rennkommissäre in der Formel 1 reisst nicht ab. Jos Verstappen, der Vater von WM-Leader Max Verstappen, fordert ein Umdenken.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Formel-1-Pilot Jos Verstappen (52) fordert eine Professionalisierung der F1-Stewards.
- Insbesondere Rennkommissar und TV-Experte Johnny Herbert (60) kritisiert er scharf.
- Verstappen Senior wünscht sich ein Modell wie bei den Schiedsrichtern der FIFA.
Bei den Grands Prix der USA und von Mexiko stand der Fahrstil von Max Verstappen im Fokus. Der Holländer lieferte sich bei beiden Rennen Duelle mit seinem Titel-Rivalen Lando Norris und schlug dabei über die Stränge. In Austin kam Verstappen damit durch, in Mexiko handelte er sich hingegen zwei 10-Sekunden-Strafen ein.
Das führte zu hitzigen Diskussionen über das Verhalten des bald vierfachen Weltmeisters auf der Rennstrecke. Gleichzeitig gerieten aber auch die Rennkommissäre der Formel 1 ins Visier. Für viele wirkten die harten Strafen gegen Verstappen in Mexiko, als wollte man am Holländer ein Exempel statuieren.
Insbesondere zwischen den beiden Ex-Formel-1-Piloten Jos Verstappen und Johnny Herbert krachte es verbal: Herbert äusserte sich als F1-Experte kritisch über die Fahrweise von WM-Leader Max Verstappen. Allerdings war der Brite sowohl in Austin als auch in Mexiko als Steward im Einsatz. Für Verstappen Senior ein Interessenskonflikt.
Formel 1 braucht «professionelle Stewards»
Nach dem Brasilien-GP unterstreicht der Ex-Formel-1-Pilot gegenüber «Formule1.nl» nun seine Forderung nach mehr professioneller Distanz aufseiten der Stewards. «Es geht um Klarheit, Konsistenz und Objektivität», fordert der Holländer. Eine Doppel-Rolle wie bei Herbert soll künftig nicht mehr möglich sein.
Stattdessen wünscht sich Verstappen professionelle Rennkommissäre. «Die Formel 1 sollte nicht einfach ehemalige F1-Fahrer als Stewards einsetzen. Es braucht Leute, die den Rennsport verstehen, die Regeln kennen. Sie müssen, was noch wichtiger ist, mehr Distanz und keine persönlichen Interessen haben», fordert Verstappen.
FIFA ausnahmsweise ein positives Beispiel?
Der Holländer spricht sich dafür aus, dass die Formel 1 dem Beispiel anderer Sportarten folgt. «Wenn man immer die gleichen Leute einsetzt, dann werden auch immer die gleichen Entscheidungen getroffen. Die FIA muss in Sachen Professionalität einen Schritt vorwärts machen», fordert er.
«In diesem Bereich versagt sie im Moment ziemlich stark», schimpft Verstappen. Stattdessen solle man sich ein Beispiel daran nehmen, wie es im Fussball gehandhabt werde. «Dort gibt es die FIFA-Schiedsrichter, sie werden geschult, erhalten Kurse und werden gut bezahlt. Das Gleiche sollte man auch hier tun.»