Kann die Formel 1 jetzt noch Nein zu Andretti-Cadillac sagen?
General Motors legt im Kampf um einen Einstieg in die Formel 1 nach: Ab 2028 will man mit Cadillac einen eigenen Motor an den Start bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- General Motors plant für 2028 seinen eigenen Formel-1-Motor unter dem Cadillac-Namen.
- Der F1-Einstieg ist aber an eine Bedingung geknüpft: Grünes Licht für das Andretti-Team.
- Den F1-Verantwortlichen gehen langsam die Argumente aus, Andretti noch abzulehnen.
Seit Dienstag ist es offiziell: General Motors will ab 2028 als Motoren-Hersteller in die Formel 1 einsteigen. Der US-Automobilgigant hinterlegte bei der FIA offiziell sein Interesse für einen Einstieg. Fixiert ist das GM-Motoren-Projekt damit noch nicht – denn es ist an Bedingungen geknüpft.
Schon mehrmals hat man vonseiten des US-Konzerns klargestellt, dass ein F1-Einstieg nur mit Andretti passieren würde. Der Rennstall von Ex-Formel-1-Pilot Michael Andretti hat als einziger Bewerber von der FIA grünes Licht bekommen. Allerdings steht eine Einigung mit dem F1-Rechteinhaber Liberty Media noch aus.
Das Bekenntnis von General Motors zu einem eigenen Motoren-Programm für die Formel 1 könnte nun den Ausschlag geben. Den sechst-grössten Automobilhersteller der Welt kann die Königsklasse des Motorsports kaum ablehnen. Aber die GM-Tochter Cadillac wird nur dann einen F1-Motor bauen, wenn dieser bei Andretti eingesetzt werden kann.
Die Bekanntgabe von GM kommt genau zur rechten Zeit, nämlich wenige Tage vor dem Las-Vegas-GP am Wochenende: Bei der F1-Rückkehr nach Nevada wollen die Verantwortlichen von Andretti und Cadillac erneut bei den Formel-1-Bossen vorstellig werden. Man hofft, die Entscheidungsträger endlich vom Andretti-Projekt zu überzeugen.
Die Formel 1 kann Andretti ablehnen, aber nicht GM
Handfeste Gründe, die Bewerbung von Andretti noch abzulehnen, finden sich kaum noch. Der US-Rennstall hat Erfahrung in zahlreichen internationalen Rennserien und geniesst den Rückhalt eines der grössten Auto-Hersteller der Welt. Dass Andretti-Cadillac ein konkurrenzfähiges F1-Team aufstellen kann, steht ausser Frage.
Hinzu kommt, dass die Formel 1 ein kompetenteres US-Team als Haas gut gebrauchen könnte. Die Hinterbänkler-Truppe bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm, liegt in der Konstrukteurs-WM an letzter Stelle. Und das einzige Update-Paket des Jahres ist so missraten, dass Nico Hülkenberg in Vegas zur vorherigen Auto-Version zurückkehrt...