Formel 1 will offenbar Spaltung von Andretti und Cadillac!
Verhandelt die Formel 1 hinter dem Rücken von Michael Andretti mit General Motors? Das geht zumindest aus einem US-amerikanischen Medienbericht hervor.
Das Wichtigste in Kürze
- Arbeiten die Formel-1-Verantwortlichen hinter den Kulissen gegen das Andretti-Projekt?
- Einem US-Bericht zufolge habe man versucht, General Motors zum Ausstieg zu bewegen.
- Ohne Cadillac-Kooperation wäre die Bewerbung von Andretti viel leichter abzulehnen.
Die FIA hat der Bewerbung von Andretti grünes Licht erteilt. Das US-Team arbeitet mit Hochdruck an seinem Einstieg in die Formel 1. Sogar ein Windkanal-Modell auf Basis des aktuellen Reglements gibt es bereits, wie Teamchef Michael Andretti im Rahmen des US-Grand-Prix bestätigte.
Aber während sich die FIA öffentlich hinter die Andretti-Bewerbung stellt, sind die F1-Verantwortlichen streng gegen ein elftes Team. Diese Abneigung soll mittlerweile sogar persönliche Ausmasse angenommen haben. Das berichtet die «Associated Press» unter Berufung auf mehrere Quellen aus dem Umfeld von General Motors.
Demnach sollen Verantwortliche der Formel 1 den Kontakt mit dem US-Automobil-Giganten gesucht haben. Das Ziel der Operation: Man habe offenbar versucht, GM zu einer Partnerschaft mit einem der bestehenden zehn Teams zu überreden. Denn die Zusammenarbeit mit Cadillac ist eines der stärksten Argumente von Andretti.
Ohne GM hat Andretti keine Chance auf die Formel 1
Sollte diese Kooperation wegfallen, wäre es für die F1-Verantwortlichen viel einfacher, die Andretti-Bewerbung abzulehnen. Allerdings sollen die Bemühungen der Königsklasse beim US-Konzern auf taube Ohren gestossen sein. General Motors will mit Cadillac und Andretti in die Formel 1 – wenn möglich schon 2025.
Der US-Konzern plant mittelfristig sogar einen eigenen Motor für das Formel-1-Projekt. Aktuell steht das Andretti-Team sogar ohne Triebwerke da. Mit Alpine hatte man sich auf einen Vorvertrag geeinigt, die Option ist mittlerweile jedoch ausgelaufen. Für einen Grand-Prix-Einstieg 2025 drängt zunehmend die Zeit.
Allerdings ist zunehmend fraglich, ob die kommerzielle Leitung der Motorsport-Königsklasse, der US-Konzern Liberty Media, das zulässt. Ohne eine Einigung mit Liberty darf Andretti nicht an den Start gehen. Sollte der US-Konzern dem Andretti-Cadillac-Projekt eine Absage erteilen, steht wohl ein Rechtsstreit bevor.
Denn dass die Bewerbung des US-Teams ihre Berechtigung hat, ist längst erwiesen. Gäbe es Zweifel daran, dass Andretti-Cadillac einen kompetenten Formel-1-Auftritt auf die Beine stellt, hätte die FIA die Bewerbung abgewiesen. Aber Andretti hat einer Prüfung auf Herz und Nieren standgehalten.