Lewis Hamilton wechselt zu Ferrari – der nächste Geniestreich?
Es ist offiziell: Lewis Hamilton verlässt Mercedes und wechselt zu Ferrari. Die F1-Sensation erinnert an einen ähnlichen Schritt des Briten vor zwölf Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Paukenschlag ist perfekt: Lewis Hamilton wechselt 2025 von Mercedes zu Ferrari.
- Der siebenfache Weltmeister wird sein Scuderia-Debüt bereits als 40-Jähriger geben.
- Was bedeutet der Wechsel für die Formel 1? Eine Analyse.
Die Formel 1 ist noch einen Monat von ihrem Saisonstart entfernt – aber die Hammer-Meldung des Jahres ist schon da: Lewis Hamilton verlässt Mercedes am Saisonende und schliesst sich ab 2025 Ferrari an. Nach zwölf Jahren bei den Silberpfeilen trägt der Rekordweltmeister ab der nächsten Saison Rot.
Die Ankündigung ist nicht weniger als ein Erdbeben für die Formel 1. Erst im vergangenen Sommer hatte Hamilton einen neuen Vertrag bei Mercedes unterzeichnet. Ursprünglich war dieser als Zwei-Jahres-Vertrag verkündet worden. Das zweite Jahr war allerdings offenbar eine Ein-Jahres-Option für Hamilton.
Was heisst der Wechsel für Lewis Hamilton?
Der Transfer-Hammer erinnert an den letzten – und bislang einzigen – Team-Wechsel von Hamilton in der Formel 1. Zur Saison 2013 schloss sich der damalige McLaren-Pilot für viele überraschend Mercedes an. Was zunächst als Fehlgriff belächelt wurde, erwies sich als brillanter Schachzug.
Die Ausgangslage ist auch 2024 eine ähnliche: Hamilton wechselt ein Jahr vor einer erheblichen Reglement-Umstellung zu einem Team mit nahezu endlosen Ressourcen. Geht der Poker des Briten auf, sitzt er 2026 vielleicht wieder in einem WM-fähigen Auto. Dass er dann bereits 41 Jahre alt wäre, ist kein Hindernis – siehe Fernando Alonso.
Was heisst der Wechsel für Ferrari?
Die Scuderia verpflichtet mit Lewis Hamilton den erfolgreichsten und wohl auch populärsten Formel-1-Piloten aller Zeiten. Der Brite ist abseits der Rennstrecke auch in den sozialen Medien ein Superstar. Sein Werbewert für die Sponsoren von Ferrari ist unschätzbar höher als selbst jener von Charles Leclerc.
Zugleich birgt der Hammer-Wechsel aber auch ein Risiko: Mit Hamilton und Leclerc hat die Scuderia wieder zwei Fahrer mit klaren Nummer-1-Ambitionen im Cockpit. So stark sich Carlos Sainz in den letzten Jahren auch präsentiert hat: An Leclercs Status als Teamleader konnte er nicht rütteln. Bei Hamilton sieht das anders aus.
Was heisst der Wechsel für Mercedes?
Für die Silberpfeile ist der Verlust von Lewis Hamilton in vielerlei Hinsicht eine Katastrophe. Der Brite ist auch im hohen Rennfahrer-Alter immer noch ein begnadeter Pilot. Nach einer verpatzten Saison 2022 hatte er seinen hochgelobten Teamkollegen George Russell im Vorjahr weitestgehend unter Kontrolle.
Wie ersetzt man einen solchen Fahrer – und vor allem, mit wem? Die Top-Piloten stehen über 2024 hinaus unter Vertrag, es wird zwangsläufig ein «Aufsteiger» werden. Esteban Ocon wäre als Ex-Mercedes-Junior ein logischer Kandidat, auch Alex Albon darf sich Chancen ausrechnen. Für Jungstar Andrea Kimi Antonelli ist es wohl noch zu früh.
Was heisst der Wechsel für den F1-Fahrermarkt?
Hamilton ist der erste Domino-Stein – wie Vettel mit seinem Rücktritt 2022. Mercedes braucht einen Nachfolger, den es aus einem der Konkurrenz-Teams holen wird. Damit dürfte bei Alpine oder Williams ein Cockpit zu haben sein. Aber die Verträge von zahlreichen Piloten laufen aus – es ist mit viel Bewegung am Fahrermarkt zu rechnen.
Die grosse offene Personalie ist nun Carlos Sainz, der seinen Ferrari-Platz an Hamilton verliert. Der Spanier gilt als Kandidat auf das Red-Bull-Cockpit von Sergio Perez oder den Aston-Martin-Platz von Fernando Alonso. Auch bei Mercedes wäre er ein möglicher Ersatz für Hamilton, zumindest kurzfristig. Und dann ist da noch seine Verbindung zu Audi ...