Mercedes: «Wir hatten gute Chancen auf den Sieg»
Zum dritten Mal in Folge muss sich Mercedes im direkten Duell mit Red Bull geschlagen geben. Die Niederlage beim Frankreich-GP schmerzt aber besonders.
Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen (Red Bull) gewinnt den Frankreich-GP vor Lewis Hamilton (Mercedes).
- Beim Weltmeister-Team trauert man einer vergebenen Chance auf den Rennsieg nach.
- Ein Grund für die Niederlage: Ein Boxenstopp, den man so früh nicht geplant hatte.
In Monaco und Baku erlebte Mercedes in der Formel 1 zwei Debakel in Folge. Umso besser sah die Ausgangslage für das Weltmeister-Team beim Frankreich-GP aus. Lewis Hamilton und Valtteri Bottas waren zeitweise sogar auf Doppelsieg-Kurs.
Aber die Reifenstrategie der Silberpfeile ging im direkten Zweikampf mit Red Bull in die Hose. Max Verstappen schnappt sich beide Mercedes-Piloten, geht eine Runde vor Schluss im Kampf um den Sieg an Hamilton vorbei. Sergio Perez komplettiert als Dritter das Podest.
Mercedes bleiben nur die Plätze zwei und vier, in der WM bauen Verstappen und Red Bull ihren Vorsprung aus. Besonders ärgerlich für Mercedes, weil der Sieg – anders als in Monaco oder Aserbaidschan – in Reichweite war.
«Enttäuschendes Resultat» für Mercedes
«Wir hatten einen frustrierenden Tag», gestand Mercedes-Renningenieur Andrew Shovlin nach dem Grand Prix. «Wir hatten eine gute Chance auf den Sieg und auf ein Doppel-Podest. Deshalb ist das ein enttäuschendes Resultat für uns.»
Schuld an der Strategie-Pleite gegen Red Bull waren Probleme bei einem der beiden Mercedes. «Wir haben die Stopps selbst ausgelöst, weil Valtteri mit Vibrationen zu kämpfen hatte. Wir wollten nicht so früh stoppen, aber die Vibrationen liessen uns keine Wahl.»
Verstappen reagierte eine Runde nach dem Stopp von Bottas, holte sich selbst frische Reifen. Mit denen schloss er im Fernduell die Lücke zu Hamilton und schnappte sich den Dauerweltmeister nach dessen Reifenwechsel.
Keine Pause vor dem nächsten Rennen
«Bei Lewis hatten wir mehr als drei Sekunden Vorsprung – wir gingen davon aus, dass das reichen würde. Dem war nicht so», gibt sich Shovlin selbstkritisch. «Da gibt es noch vieles, was wir analysieren müssen.»
Die Chance zur Revanche bietet sich bereits in einer Woche: Am Sonntag steht der Steiermark-GP auf der Red-Bull-Heimstrecke in Spielberg an. Eine weitere Woche später wird noch einmal auf dem Red-Bull-Ring gefahren, dann als Österreich-GP.