Michael Schumacher: Erpresser-Sohn von Anwalt aus Interview gezerrt
Im Erpresser-Fall rund um die Familie von Michael Schumacher kommt es zu einem kuriosen TV-Moment. Der Sohn des Angeklagten war zu auskunftsfreudig...
Das Wichtigste in Kürze
- Am Rande des Prozesses der Erpresser der Schumi-Familie kommt es zum Eklat.
- Der Sohn eines Angeklagten ist in einem Interview ziemlich auskunftsfreudig.
- Ein Anwalt zerrt ihn aus dem Bild. Den Angeklagten drohen vier Jahre Knast.
- Sie wollten mit gestohlenen Schumi-Fotos 15 Millionen Euro erpressen.
Drei Männer stehen seit Dienstag vor dem Amtsgericht Wuppertal. Sie sollen versucht haben, die Familie des ehemaligen Formel-1-Rennfahrers Michael Schumacher zu erpressen. Die Angeklagten drohten mit der Veröffentlichung von gestohlenen Fotos des 2013 schwer verunglückten Rennfahrers. Sie wollten damit 15 Millionen Euro erpressen.
Corinna Schumacher, Michaels Ehefrau, hat Nebenklage eingereicht. Dies ermöglicht es der Familie, im Prozess aktiv zu werden und die Öffentlichkeit auszuschliessen. Insbesondere wenn es um den Gesundheitszustand von Michael geht, berichtet «Bild».
Kurioser TV-Moment: Sohn des Angeklagten wird aus dem Bild gezerrt
Am Rande des Prozesses kommt es zu einem kuriosen Moment. Der Sohn des Hauptangeklagten verquatscht sich total – und zwar im Interview mit dem TV-Sender «Welt».
«Erpressen ist, wenn ich jemanden bedrohe, zum Beispiel mit Gewalt, um etwas zu bekommen. Wenn ich aber zu ihm hingehe und sage ‹ich habe hier etwas, wollen sie das kaufen?› Dann ist das meiner Meinung nach keine Erpressung», sagt er ins TV-Mikrofon.
Was sein Vater getan hat, bezeichnete der junge Mann als Verkaufsgespräch. «Das war ja auch mit Anwälten und Verträgen abgemacht», fügt er hinzu.
Die Reporterin stellt eine Nachfrage. Ob er überhaupt verstehen könne, warum sein Vater und Bruder hier sitzen würden? Eine Antwort darauf gibt es nicht – der Anwalt seines Bruders zerrt ihn von der Kamera weg!
Die Angeklagten und ihre Rollen
Einer der Angeklagten ist ein Sicherheitsexperte, der lange für die Familie von Michael Schumacher gearbeitet hat. Er soll über 1500 Dateien besorgt haben und schweigt bisher dazu. Die anderen beiden sind ein Türsteher und dessen Sohn.
Der Türsteher soll Festplatten bei Familienmitgliedern und Bekannten versteckt haben. Bei Durchsuchungen wurden vier USB-Sticks und eine Festplatte gefunden. Eine weitere Festplatte war verschwunden als die Polizei kam.
Wiederholte Erpresser-Versuche gegen Familie von Michael Schumacher – erstes Geständnis
Der Türsteher legte am Dienstag ein Geständnis ab: «Ich stehe dafür gerade. Ich habe den Scheiss gebaut», sagte er vor Gericht. Er bat darum, seine Entschuldigung an die Familie Schumacher zu übermitteln.
Dies ist nicht der erste Erpressungsversuch gegen die Schumacher-Familie. 2017 wurde ein Mann verurteilt, weil er versucht hatte, Corinna Schumacher um 900'000 Euro zu erpressen.
Der Prozess wird am 23. Dezember fortgesetzt.