MotoGP: Diese Gross-Investoren sollen das KTM-Werksteam retten
Die Milliarden-Insolvenz von Motorrad-Hersteller KTM hält die MotoGP weiter in Atem. Langsam zeichnet sich ab, wie die Zukunft des Motorsport-Projekts aussieht.
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Das Wichtigste in Kürze
- KTM macht weiter Schritte in Richtung einer Sanierung des Unternehmens.
- Die Investoren-Suche soll gut verlaufen – rund 600 Millionen Franken werden benötigt.
- Unklar ist nach wie vor, ob die Motorsport-Programme weiterbestehen.
Am Montag machte der insolvente Motorrad-Hersteller KTM den nächsten Schritt im Sanierungs-Verfahren offiziell: Die Aktionäre der Pierer Mobility Group, des Mutter-Konzerns von KTM, stimmten einer Kapital-Erhöhung zu. Das Grundkapital soll durch die Ausgabe von fast 17 Millionen neuen Aktien an der Wiener Börse aufgestockt werden.
Ein gutes Anzeichen für den schwer angeschlagenen Konzern – die Investoren-Suche scheint erfolgreich zu verlaufen. Österreichischen Medien zufolge meldeten sich bei der damit beauftragten US-Investmentbank Citigroup insgesamt 20 Interessenten. In welcher Höhe deren Angebote ausgefallen sind, ist unklar.
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Sicher ist nur, dass KTM künftig nicht länger primär unter der Kontrolle der Pierer Mobility Group stehen wird. Einer der Interessenten soll der indische Konzern Bajaj sein, der schon jetzt Minderheitseigentümer von Pierer Mobility ist. Auch der chinesische Motorrad-Hersteller CF Moto, der ein Joint Venture mit KTM unterhält, gilt als Interessent.
Sport-Engagement wird unter KTM-Sanierung leiden
Weitere Bewerber sollen Investoren-Gruppen aus Asien und den USA sein. Für die Sanierung benötigt werden mehr als 600 Millionen Franken. Zugleich bleibt die Frage offen, wie es mit dem Motorsport-Projekt von KTM weitergeht. Denn alleine das Werksteam in der MotoGP kostet jährlich mehr als 90 Millionen.
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Eine Reduktion des Motorsport-Engagements ist so gut wie unausweichlich. Fraglich ist allerdings, wie stark das Programm gestutzt werden muss. Ein erster Schritt war der Rückzug der Marken Husqvarna und GasGas aus MotoGP, Moto2 und Moto3. Auch im Offroad-Bereich spart man – nur KTM trat mit einem Werksteam zur Rally Dakar an.
Liberty-Übernahme der MotoGP als Rettung?
Gemäss «The Race» stehen die Zukunftsaussichten für das KTM-Team in der Motorrad-WM aber mittlerweile etwas besser: Sowohl bei Bajaj als auch bei CF Moto soll man den Wert des Motorsport-Programms kennen. Vor allem CF Moto profitiert vom KTM-Joint-Venture, holte mit David Alonso 2024 den Moto3-WM-Titel.
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Und auch für die mittelfristige Sanierung von KTM sind die MotoGP-Startplätze enorm wertvoll. Nicht zuletzt, weil die Übernahme der Motorrad-WM durch F1-Besitzer Liberty Media näherrückt. Der Erfolg des US-Unternehmens mit der Formel 1 lässt annehmen, dass Team-Plätze in der Motorrad-Königsklasse bald deutlich wertvoller sind ...