Niki Lauda ist tot: Das sagen seine Wegbegleiter über seinen Tod

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Österreich,

Am Montag verstarb Niki Lauda im Alter von 70 Jahren. Sein Arzt und einer seiner engsten Freunde gewähren Einblick in die letzten Monate des Österreichers.

Niki Lauda
Niki Lauda verstarb am Montag im Alter von 70 Jahren in Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Formel-1-Legende Niki Lauda verstarb am Montag im Alter von 70 Jahren in Zürich.
  • Sein Arzt Walter Klepetko sprach mit österreichischen Medien über Laudas Ableben.
  • Klepetko hatte im vergangenen Sommer die Lungentransplantation an Lauda vorgenommen.
  • Auch Laudas Wegbegleiter sprechen über den dreifachen Formel-1-Weltmeister.

«Es war seit einiger Zeit klar, dass wir ihn nicht mehr auf die ‹Rennstrecke› zurückbringen können», erklärt Walter Klepetko. Gemeint ist Niki Lauda, der am Montag im Alter von 70 Jahren im Beisein seiner Familie verstarb. Klepetko hatte im Sommer 2018 die Lungentransplantation an Lauda vorgenommen und ihn seither betreut.

«Es gibt keine Todesursache» so Klepetko. «Es war ein langer Prozess, an dessen Ende der Patient gegangen ist. Er hat gekämpft, er war ein toller Mann.» Aus Gründen der Privatsphäre würde man keine weiteren Details bekanntgeben.

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Der Österreicher Mathias Kainz, Motorsport-Experte von Nau, über den Tod von Niki Lauda. - Nau

Ein Statement der Familie bestätigte, dass Lauda am Montag im Universitätsspital in Zürich verstarb. Dort hatte er sich zuletzt zur Dialyse befunden, eine der transplantierten Nieren machte Probleme.

«Das passte nicht zur Person Niki Lauda»

Bewegende Einblicke gewährte auch Helmut Marko, Wegbegleiter und einer von Laudas engsten Freunden. «Ich wusste, dass es nicht gut um ihn steht.» Letztmals persönlich getroffen habe er Niki Lauda im November im Wiener Allgemeinen Krankenhaus.

«Ehrlich gesagt war ich entsetzt, als ich ihn gesehen habe. Das habe ich mir natürlich nicht anmerken lassen. Da war er aber noch voller Optimismus, und es war noch eine Kraft in der Stimme. Das ist dann alles sukzessive dahingegangen.»

Marko und Lauda waren über die Jahrzehnte eng befreundet. Marko war es, der 1972 schon einen Vorvertrag mit Ferrari hatte, ehe er bei einem Unfall sein linkes Auge verlor. Das Cockpit bei der Scuderia «erbte» damals der sechs Jahre jüngere Lauda. Marko half dabei, den Vertrag mit Ferrari auszuhandeln – von da an blieb man «immer in irgendeiner Weise in Kontakt.»

Niki Lauda Helmut Marko
Helmut Marko (Mitte) brachte Sebastian Vettel über Red Bull in die Formel 1. Mit Niki Lauda hielt er stets Kontakt. - Red Bull Content Pool

«Für mich ist das ganz arg», gesteht Marko. «Ich bin der Ältere von uns, wir haben oft über den Tod gesprochen, wer als Erster geht und so weiter. Dieses langwierige Immer-schwächer-werden hat nicht zur Person Lauda gepasst – und war ganz sicher nicht in seinem Sinne.»

«Niki, du bist einfach unersetzbar»

Eng mit Lauda zusammengearbeitet hat auch Toto Wolff. Der Mercedes-Teamchef und sein österreichischer Landsmann standen bis Sommer 2018 gemeinsam am Kommandostand der Silberpfeile. Auch Wolff zollte Lauda in einem emotionalen Statement Tribut.

«Niki wird immer eine der grössten Legenden unseres Sports bleiben», so Wolff. «Er verkörperte Heldentum, Menschlichkeit und Aufrichtigkeit auf und abseits der Strecke. Wir werden ihn als Stimme der Vernunft sehr vermissen.»

Niki Lauda Toto Wolff
Niki Lauda und Toto Wolff führten Mercedes an die Spitze der Formel 1. - dpa

Wolff weiter: «Unser Mercedes-Team hat in ihm seinen Leitstern verloren. Als unser Teamkollege war Niki in den vergangenen sechseinhalb Jahren immer brutal ehrlich und ebenso loyal. Es war ein Privileg, ihn zu unserem Team zählen zu dürfen. Und es war bewegend zu sehen, wie viel es ihm bedeutete, Teil dieses Teams zu sein.»

«Niki, du bist einfach unersetzbar, es wird niemals wieder jemanden wie dich geben», schliesst Wolff. «Es war uns eine Ehre, dich unseren Chairman zu nennen – und mein Privileg, dich als Freund zu haben.»

Ein emotionaler Abschied kommt auch von einem, der Niki Lauda auf ganz besondere Weise kennen gelernt hat. Daniel Brühl, der dem Österreicher im Kinofilm «Rush» sein Gesicht lieh, erinnert sich auf Instagram an Niki Lauda. «Der mutigste Mann, den ich je kennengelernt habe. Nicht nur, weil er Formel-1-Weltmeister in den verrückten 70ern war und das unglaublichste Comeback des Sports hingelegt hat.»

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