Red Bull baut neuen Windkanal: Fortschritt «vor dem Zeitplan»
Der Windkanal, den Red Bull Racing in der Formel 1 nutzt, ist mehr als 70 Jahre alt. Der sündteure Bau einer neuen Anlage geht nun besser voran als geplant.
Das Wichtigste in Kürze
- Red Bull kann womöglich früher als erwartet auf seinen neuen Windkanal bauen.
- Der Bau der neuen Anlage ist aktuell rund drei Monate vor dem Zeitplan.
- McLaren verhalf ein neuer Windkanal direkt zum Konstrukteurs-Titel.
Angesichts der nunmehr vier Jahre andauernden Formel-1-Dominanz von Max Verstappen klingt es unfassbar. Aber der Windkanal, in welchem die Weltmeister-Autos von Red Bull entstehen, ist mittlerweile fast 70 Jahre alt. Die Anlage nahe dem englischen Bedford wurde 1946 errichtet.
Teamchef Christian Horner nannte den Windkanal einst sogar «ein Relikt des Kalten Krieges». Jahrelang bemühte sich das Team bei seinen Geldgebern aus dem Energydrink-Konzern um einen Neubau. Kurz vor seinem Tod im Oktober 2022 erfüllte der damalige Firmen-Boss Dietrich Mateschitz (†78) dem Team diesen Wunsch.
Die neue Anlage in Milton Keynes soll im Laufe des Jahres 2026 den Betrieb aufnehmen. Das erste Auto, das dann vom topmodernen Windkanal profitieren könnte, wäre der RB23 für die Saison 2027. Nun bestätigt das Team aber, dass der Bau schneller voranschreitet als ursprünglich geplant.
Red Bull schon 2026 im neuen Windkanal?
«Wir sind mit den Plänen drei Monate voraus», erklärt Technik-Direktor Pierre Wache gegenüber «Motorsport». Die Bauarbeiten würden gut voranschreiten – «aber man weiss nie, ob es nicht irgendwo Verzögerungen gibt. Es ist ein grosses Projekt», warnt der Technik-Chef des Weltmeister-Rennstalls.
Womöglich könne Red Bull sogar im Lauf der Saison 2026 schon vom neuen Windkanal profitieren. Denn von der neuen Anlage erhofft man sich im Vergleich zum aktuellen «Relikt» einen deutlichen Sprung. «Es ist der älteste Windkanal im Sport», schildert Wache. «Es ist ein altes Gerät, das wir aktualisiert haben.»
McLaren mit neuer Anlage zum WM-Titel
Wie wichtig ein Windkanal auf dem Stand der Technik ist, zeigt die Konkurrenz. Der frischgebackene Konstrukteurs-Weltmeister McLaren nahm seinen neuen Windkanal im Sommer 2023 in Betrieb. Auch bei Aston Martin entsteht nahe Silverstone ein solches Gross-Projekt.
Wache gibt unterdessen zu, dass Red Bull bei der aktuellen Anlage mit «einigen Einschränkungen» zu kämpfen habe. «Wir kennen diese Grenzen und versuchen, sie zu umgehen. Aber das ist natürlich schwieriger, wenn man einen kleinen Unterschied sucht», so der Technik-Chef. «Aus diesem Grund investieren wir in den neuen Tunnel.»