Red Bull: Mateschitz (†78) genehmigte kurz vor Tod neuen Windkanal
Der kürzlich verstorbene Gründer von Red Bull, Dietrich Mateschitz (†78), hat seinem Formel-1-Team kurz vor seinem Tod noch ein Grossprojekt genehmigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz (†78) genehmigte dem F1-Team noch ein Grossprojekt.
- Vor seinem Tod gab der Österreicher grünes Licht für einen neuen Windkanal.
- Bisher arbeitet Red Bull Racing noch mit einer Anlage aus dem Jahr 1946.
Auch ohne den Motorsport-begeisterten Dietrich Mateschitz (†78) ist die Formel-1-Zukunft von Red Bull langfristig gesichert. Der kürzlich verstorbene Firmengründer legte vor seinem Tod sogar noch den Grundstein für ein neues Grossprojekt.
Der Österreicher erteilte dem Formel-1-Rennstall nämlich grünes Licht für den Bau eines neuen Windkanals. Das bestätigte Teamchef Christian Horner vor dem Brasilien-GP gegenüber «The Race».
«Ein Relikt aus dem Kalten Krieg»
Bisher ist die Windkanal-Anlage von Red Bull nämlich ein «Relikt des Kalten Krieges», so Horner. Seit der Übernahme des Jaguar-Rennstalls im Jahr 2004 verwendete man den Windkanal des ehemaligen Arrows-Teams. Die Anlage stammt noch aus dem Jahr 1946.
Entsprechend hatte man bei den Bullen mit Einschränkungen zu kämpfen. So braucht der Tunnel etwa Zeit, um korrekte Ergebnisse zu liefern. Diese «Aufwärmphase» wird allerdings vom eng begrenzten Kontingent an Windkanal-Stunden abgezogen.
Dieses fällt für Red Bull in Zukunft noch geringer aus: Wegen des Verstosses gegen die Kosten-Obergrenze wird die Testzeit des Weltmeister-Teams um zehn Prozent reduziert. Die Entscheidung, einen neuen Windkanal zu bauen, fiel aber schon vor der Budget-Saga.
Wie lange kann Red Bull den Windkanal nutzen?
In welchem Stadium der Neubau auf dem Red-Bull-Campus in Milton Keynes ist, gab Horner nicht preis. Rund zwei Jahre soll der Bau des Grossprojektes dauern. Nach der Motoren-Entwicklung wäre dann auch der letzte Fahrzeugbau-Aspekt am gleichen Standort.
Unklar ist allerdings, wie lange Red Bull die Anlage überhaupt nutzen kann. Aktuell wird in der Formel 1 über ein Windkanal-Verbot ab 2030 diskutiert. Red-Bull-Chefingenieur Adrian Newey spricht sich schon lange für einen Umstieg auf Computer-Simulationen aus.