Red Bull: Was passiert am Mittwoch im Formel-1-Budget-Zoff?
Die Konkurrenz wirft Red Bull schwere Verstösse gegen die Budget-Grenze in der Formel 1 vor. Das Team bestreitet das – am Mittwoch folgt die Auflösung.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwoch verkündet die FIA die Ergebnisse der Budget-Prüfungen in der Formel 1.
- Red Bull steht im Verdacht, die Kosten-Grenze überschritten zu haben.
- Nau.ch klärt die wichtigsten Fragen rund um den Budget-Zoff.
Der Singapur-GP der Formel 1 am Wochenende stand im Schatten schwerer Vorwürfe gegen Red Bull: Das Weltmeister-Team rund um Titelverteidiger Max Verstappen habe im Vorjahr gegen die neue Budget-Obergrenze verstossen.
Der österreichisch-britische Rennstall bestreitet die Vorwürfe vehement und spricht sogar von Verleumdung. Die Konkurrenz hingegen fordert harte Strafen – sogar der Verlust von Verstappens WM-Titel steht im Raum.
Am Mittwoch folgt die Auflösung, ob Red Bull die Regeln gebrochen hat oder nicht. Nau.ch klärt die wichtigsten Fragen rund um den Budget-Zoff.
Was genau wird Red Bull vorgeworfen?
Der Energy-Drink-Rennstall soll 2021 die Budget-Obergrenze von rund 145 Millionen Franken deutlich überschritten haben. Eine Übertretung von bis zu fünf Prozent wäre ein leichter Verstoss, die Bullen sollen deutlich darüber liegen.
Wie soll der Verstoss zustande gekommen sein?
Wegen der Budget-Deckelung mussten die Top-Teams ihr Personal kürzen. Beim Red-Bull-Team wurde dieses zu Formel-1-fremden Projekten umgelagert. Allerdings arbeiteten diese Ingenieure zeitweise auch am F1-Projekt mit. Hier soll der Grund für die Debatte liegen.
Welche Strafen könnten Red Bull drohen?
Bei einer leichten Übertretung – bis zu fünf Prozent der Budget-Grenze – drohen geringere Strafen, etwa Windkanal-Beschränkungen. Ein schwerer Verstoss hingegen könnte einen Abzug von WM-Punkten oder gar Disqualifikationen nach sich ziehen.
Steht das Strafmass schon am Mittwoch fest?
Nein, die FIA verkündet in einem ersten Schritt lediglich, welche Teams die Budget-Prüfung bestanden haben. Wer kein Zertifikat erhält, muss sich einer eingehenden Anhörung stellen. Erst nach dieser steht ein mögliches Strafmass fest.
Macht man sich bei Red Bull schon Sorgen?
Teamchef Christian Horner hat mehrfach betont, dass man bei der Einreichung deutlich unter dem Limit geblieben sei. Er verwies aber auch auf «Klarstellungen» seitens der FIA hinsichtlich der Berechnungen.
Was sagt Nau.ch zum möglichen Ausgang?
Die FIA wird kaum gewillt sein, das hässliche Abu-Dhabi-Fass noch einmal zu öffnen. Zudem ist es das erste Jahr der neuen Budget-Regeln. Das lässt Spielraum für Interpretationen und langwierige Rechtsstreitigkeiten.
Falls der Red-Bull-Verstoss nicht astronomische Ausmasse hat, wird die FIA nachsichtig sein. Das könnte beispielsweise eine Reduktion der Kosten-Deckelung für 2023 und 2024 nach sich ziehen. Eine Aberkennung des WM-Titels von Verstappen wäre drakonisch.